Vermittler im Printernetz

Zentrales Spooling entlastet LAN

Die zweite Säule, auf der eine netzorientierte Printing-Lösung ruht, ist der Spooler. Er sammelt Druckaufträge und gibt sie erst dann an den Printer weiter, wenn dieser bereit ist. Spooler benötigen einen großen Speicher, weil Print-Jobs zum Teil mehrere Megabytes an Daten enthalten. Die eingehenden Aufträge landen in einer Warteschlange oder "Print Queue", die sie je nach der Priorität des Jobs oder des Auftraggebers früher oder später verlassen. Im Netz installierte Spooler haben gegenüber lokalen Warteschlangen den Vorteil, dass sie sich aus der Ferne kontrollieren und administrieren lassen. So kann der Administrator bei Bedarf die Reihenfolge einer Queue ändern oder einzelne Jobs löschen. In Abteilungen, die wenige oder nur einen Printer verwenden, genügt es allerdings, wenn der Spooler an Ort und Stelle installiert ist. Dazu sind neuere Netzwerkdrucker wie das Multifunktionsgerät "Docucolor 2240" von Xerox mit einer 10 GByte großen Festplatte ausgestattet.

Zentrale Spooler-Lösungen können Firmen mit Bordmitteln von Windows und Unix einrichten. Mit den Open-Source-Tools "Common Unix Printing System" (Cups) und "Samba" lässt sich beispielsweise ein IPP-Spooler (Internet Printing Protocol) installieren, den auch Windows-Clients ansprechen können. Speziell auf das Management von Printqueues sind die Software-Spooler verschiedener Hersteller ausgerichtet. "Prisma Office" von Océ, ein Programm für Windows NT oder 2000, managt Druckjobs aller Netzwerkprinter, die von einem Windows-Client angesprochen werden. "Print Queue Manager" von Whitehat dient zum Verwalten von Jobwarteschlangen und ordnet die Aufträge nach Prioritäten.

Ähnliche Aufgaben erledigen Spooler-Geräte. Die "Print Server Appliance 4200" von Hewlett-Packard fungiert mit einer 10 GByte großen Festplatte als Spooling-Zentrale für LPD-fähige Netzwerkdrucker, die nach dem "Point-and-Print"-Verfahren von Microsoft die Druckertreiber der Windows-Clients speichert. "ISD 200" von SEH managt Druckaufträge sowohl für Netzwerkprinter als auch für Geräte, die über einen der beiden USB-Ports oder den parallelen Ausgang in der Rückwand der Appliance angeschlossen sind. Im Netz spricht ISD die drei gängigen Druckersprachen aus der TCP-Welt: Socket Printing, LPD und IPP.

Spooling-Server entlasten den Firmenserver, der sonst neben seinen Hauptaufgaben das Jobmanagement mit übernehmen müsste. Außerdem verringern Jobmanagement-Zentralen den Andrang im Netz, weil sie den Austausch von Printdaten auf einzelne LAN-Segmente von Abteilungen beschränken. Das macht sich in Etagen bezahlt, wo viele Mitarbeiter beschäftigt sind, die täglich riesige Datenmengen zum Druck geben.