Vermittler im Printernetz

Kaum Printer ohne Netzanschluss

Immer mehr Drucker sind standardmäßig auf den Betrieb im LAN ausgelegt. Die größeren Geräte der "Laserjet"-Serie von Hewlett-Packard, zum Beispiel die Multifunktionsprinter der Reihe "9000 mfp", enthalten einen Printserver als Einschubkarte für den EIO-Slot. Kleinere Drucker steuern HP-Kunden mit einer Appliance aus der Reihe "Jetdirect x" an, die auch eine Wireless-LAN-Ausführung für den drahtlosen Empfang von Druckdokumenten bietet. Die meisten Drucker von Xerox enthalten bereits einen internen Printserver. Stand-alone-Geräte kleiner Arbeitsgruppen bindet Xerox mit einem Adapter für die parallele Schnittstelle ein. Auch Software für PC-gestützte Printserver hat der Hersteller im Programm.

Canon hat in alle Laserprinter von "LBP 1760" an aufwärts einen Ethernet-Port eingebaut. Die Offline-Produkte kann der Anwender mit Appliances von Axis Communications aufrüsten. Bei IBM sind alle Workgroup-Laserprinter auf den Netzbetrieb eingestellt. Schon der kleinste Vertreter der "Infoprint"-Suite hat eine Schnittstelle für Fast-Ethernet. Die Liste lässt sich fortführen mit Geräten von Minolta QMS, Epson, Toshiba, Lexmark und anderen.

Wer Stand-alone-Printer ans LAN anschließen will, muss sie direkt mit einem Printserver verbinden, das heißt über ein paralleles Kabel oder einen USB-Anschluss. Zwei Möglichkeiten stehen ihm dabei offen. Entweder verwendet er eine Appliance, die vom Druckerhersteller oder von einem Drittanbieter wie Axis, CSP, D-Link, Lantronix, SEH, Sercomm und Troy stammt. Oder er installiert den Vermittler als Software auf einem PC. In Windows-Netzen kommt oft eine Open-Source-Kombination aus Linux und "Samba" zum Einsatz, die ausrangierte PC-Hardware zu billigen Print-Gehilfen macht. Greifen viele Clients auf die Zentrale zu, fungiert sie als dedizierter Printserver. Hat sie relativ wenig zu tun, übernimmt sie nebenbei Dateidienste und andere Aufgaben eines Workgroup-Servers. Samba ist als Plattform für SMB-Dienste (Server Message Protocol) ohnehin auf Datei- und Druckdienste gleichzeitig spezialisiert.

Je nach den Clients, deren Druckaufträge sie weitergeben, unterstützten Printserver Protokolle für verschiedene Plattformen, darunter Unix, Windows, Netware und SNA. Dabei hat sich die aus der Unix-Welt stammende Übertragungstechnik des "Direct Sockets Printing" oder "Reverse Telnet" unter Windows-Systemen als Standard durchgesetzt. Nur die älteren Windows-Versionen 95 und 98 verstehen die Sprache noch nicht. Sie lassen sich aber durch ein Software-Interface aufrüsten. Der Unix-Jargon "Line Printer Daemon" (LPD) ist bei den Entwicklern aus Redmond als auch bei Novell auf Interesse gestoßen; Windows 2000 und Netware arbeiten damit. Mainframes verstehen sowohl Direct Sockets Printing als auch LPD.