VC-SDRAM im Detail

Preise und Verfügbarkeit

Die von NEC als offener Standard deklarierte Virtual-Channel-Technik bedarf keiner Lizenzierung. Neben NEC fertigen bisher Hyundai und Infineon (Siemens) Virtual Channel Memory. Kingston validiert gerade VCM und wird in Kürze ebenfalls entsprechende Speichermodule anbieten.

Mit der momentanen Verfügbarkeit sieht es in Europa allerdings schlecht aus. Über Direktversender sind VC-SDRAMs nicht zu bekommen. NEC adressiert zurzeit hauptsächlich Großkunden, wie den amerikanischen PC-Hersteller Micron. In bestimmten Modellen der Millennia-Serie verbaut Micron ausschließlich VC-SDRAM.

In Japan kann Virtual Channel Memory dagegen schon im Direktmarkt erworben werden.

Die Preise für VC-SDRAM unterscheiden sich nach Angaben von NEC nicht von denen vergleichbarer SDRAMs. Ein VC100-Modul mit CAS-2 sollte demnach den gleichen Preis wie ein PC100-DIMM mit einer CAS-Latency von 2 haben. Mit einem Preisaufschlag von fünf bis zehn Prozent muss allerdings bei VC133-Modulen gerechnet werden. Zu beachten ist hierbei, dass VC133-Speicher ebenfalls eine CAS-Latency von 2 hat. PC133-Speicher gibt es momentan nur mit CAS-3.

Die in Japan erhältlichen Virtual-Channel-Module werden nach Auskunft von NEC allerdings auch im Vergleich zu SDRAM-Modulen fünf bis zehn Prozent teurer verkauft.

Breite Akzeptanz beim Kunden können Virtual-Channel-Module nur bei gleichem Preis oder einem signifikanten Performance-Gewinn erreichen.

Nach unseren Performance-Messung bleibt abzuwarten, ob sich die Preispolitik in Europa für VC-SDRAM entsprechend anpasst, oder sich an den japanischen Preisen orientiert. Letzteres würde die Chancen von Virtual Channel Memory schmälern.