Unterschiede auf den zweiten Blick

Kabelverteiler, neudeutsch Hubs, gehören auch in einfacheren Netzen zu den Standardelementen. Unauffällig, aber allgegenwärtig, üben sie einen nicht zu unterschät-zenden Einfluß auf den Durchsatz aus. Wer ein solches Gerät kaufen will, sollte jedoch nicht nur einen Blick auf die Leistungsdaten werfen.

Die Anbindung einzelner Arbeitsplätze an lokale Netze erfolgt heute vielfach über einfache und preiswerte Hubs. Sofern die Clients keine exotischen Anforderungen an die Netzwerkumgebung stellen, ist das eine adäquate Lösung. Für kleine Unternehmen reichen oftmals schon Exemplare ohne Netzwerkmanagement-Unterstützung. Solche Geräte fallen im gut sortierten PC-Handel praktisch schon in die Kategorie Regalware. Die hier untersuchten Hubs unterstützen jedoch alle bis auf einen, den SMC EZ Hub 100 5224TX, das "Simple Network Management Protocol" (SNMP). Wesentliche Betriebsparameter und Statusinformationen sind somit über Management-Tools abrufbar.

Wir haben Systeme von sieben Herstellern getestet (Tabelle "Das Testfeld"). Einen eindeutigen Testsieger konnten wir nicht ausmachen. Denn soviel sei schon verraten: Beim Durchsatz differieren die Geräte noch am wenigsten. Die Unterschiede liegen vielmehr in den Bereichen Ausstattung und Preis. Zwar sind alle Produkte typische Vertreter der Low-end-Klasse, aber dennoch bereits mit Managementfähigkeiten ausgestattet.

Ansonsten ist das Testfeld bunt gemischt: Neben Hubs, die nur Standard-Ethernet (10 MBit/s) oder nur Fast-Ethernet (100 MBit/s) unterstützen, finden sich auch Systeme für den gemischten Betrieb mit 10/100 MBit/s. Letztere stellen damit zwangsläufig keine Hubs im Sinne traditioneller Multi-Port-Repeater dar, weil der Übergang zwischen den beiden Ethernet-Varianten eine Layer-2-Ankopplung erfordert. Diese Systeme enthalten daher die Funktion einer Bridge oder eines Switches; teilweise werden diese Merkmale über optionale Module bereitgestellt.

Alle Hubs zeigen mittels frontseitiger LEDs den Status der Verbindung, Aktivitäten im Segment und Kollisionen an. Hilfreich sind aber auch Indikatoren für den Traffic per Port sowie Anzeigen für die prozentuale Auslastung der jeweiligen Segmente (Tabelle "Funktionen und Besonderheiten"). Alle managementfähigen Hubs lassen sich lokal (serieller Anschluß eines Terminals) oder remote (In-Band über das Ethernet selbst) verwalten, einige auch über Web-basierte Tools. Letztere erlauben eine Konfiguration über Standardbrowser.

Alle getesteten Hubs, die sowohl Standard- als auch Fast-Ethernet unterstützen, erkennen automatisch, ob 10- oder 100-MBit/s-Systeme an einem Port anliegen (Autosensing). Bei diesen Geräten zeigt ein LED an jedem Port an, ob er mit 10 oder 100 MBit/s genutzt wird. Geräte, die darüber hinaus zu IEEE 802.3u Class II kompatibel sind, bieten erweiterte Konfigurationsmöglichkeiten. Insbesondere können zwei solcher Endsysteme auch über zwei statt nur einen Hub hinweg kommunizieren.