TFT- und Plasma-Displays: Panels, Preise, Marktentwicklung

Panel-Preise unter den Produktionskosten

Wie angesprochen, gehen die LCD-Panel-Preise, anders als Ende 2005 erwartet, nicht nach oben. Vielmehr befinden sie sich immer weiter im freien Fall. Die Preise für 17-Zoll-Monitor-Panels haben für Hersteller der zweiten Liga im Billiglohnland China sogar bereits ein Niveau erreicht, das unter den Produktionskosten liegt. Ein 17-Zöller mit SXGA-Auflösung kostet laut Taiwans Panel-Industriebeobachter in der Produktion rund 140 bis 145 Dollar. Die durchschnittlichen Quotierungen lagen in der zweiten Märzhälfte 2006 bei 133 Dollar. Das sind 2,9 Prozent weniger als Anfang des Monats.

Auch die Preise für Fernseh- und Notebook-Panels nähern sich einem immer kritischeren Punkt. Für 37-Zoll-Panels rechnet Witsview im zweiten Quartal 2006 mit einem regelrechten Preiskampf. Dem Channel kann das aber nur recht sein, denn mit sinkenden Preisen wird erwartet, dass das Segment kurz vor der Fußball-WM noch einmal richtig abhebt.

Von einem schnelleren Preisverfall als erwartet spricht auch LG Philips, seit Mitte 2006 vor Samsung größter Panel-Hersteller weltweit. Das koreanisch-niederländische Joint Venture rechnet für das erste Quartal 2006 mit einem Preisverfall im einstelligen Bereich. Nach Inbetriebnahme eines Panelwerks der Generation 7,5 (7.5G) konnte LG Philips seit Jahresanfang aber an der Kostenfront gewinnen, weshalb das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sich trotz des Preisverfalls deutlich verbessern konnte, teilte das Unternehmen aus Seoul mit. Samsung hat ebenfalls Anfang des Jahres das zweite 7G-Werk in Betrieb genommen, andere Hersteller in Taiwan wollen dem Beispiel der beiden Riesen folgen.

Chi Mei (CMO) zum Beispiel, nach LG Philips zweitgrößter LCD-TV-Panel-Hersteller, hat vor der Fertigstellung des ersten 7.5G-Werkes, das 2007 die Produktion aufnehmen soll, schon ein zweites 7.5-Werk und sein erstes 8G-Werk angekündigt. Sharp aus Japan will im vierten Quartal 2006 bereits mit einer 8G-Anlage in Produktion gehen. Je höher der Generationsschritt, desto größer die Muttergläser oder Glassubstrate, je höher die Ausbeute für bestimmte Panel-Typen. LG Philips setzt in seinem 7.5G-Werk zum Beispiel auf 42-Zoll-Panels, Samsung und Sony mit ihrem gemeinsam Anfang 2005 in Betrieb genommenen Werk eher auf 40-Zöller. Sharp will aus über fünf Quadratmeter großen Muttergläsern (2,16 m × 2,40 m) acht 40-Zoll-Panels oder sechs 50-Zoll-Panels herausschneiden.