TFT- und Plasma-Displays: Panels, Preise, Marktentwicklung

Preisverfall als Folge

Aufgrund gewisser Materialengpässe und der Verlagerung der Kapazitäten zu LCD-TV waren Marktforscher und viele Hersteller von steigenden Monitor-Preisen ausgegangen. Das Gegenteil ist der Fall. Was gestiegen ist, sind die Überkapazitäten und nicht die Preise.

Das britische Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Meko sieht führende Anbieter in Europa im ersten Quartal 2006 mit bis zu mehreren 100.000 TFT-Displays bereits auf vollen Lagern sitzen. Insgesamt würden laut Meko-Research-Direktor Pete Gamby 800.000 bis eine Million Computerflachbildschirme in Europa vergeblich auf Käufer warten. Manche Anbieter hätten Inventarbestände, die um das Zwei- bis Dreifache über dem Normalen für ein erstes Quartal liegen. Ein weiterer Preisverfall sei daher nicht auszuschließen.

Ein signifikanter Abwärtstrend bei den Straßenpreisen in Europa war laut Meko, Stand Mitte März 2006, noch nicht zu erkennen, aber nach Auswertung der Februarzahlen rechnet das Marktforschungsunternehmen mit einem weiteren Preisrutsch. Die Preise für 19-Zoll-Einstiegsgeräte seien in jüngster Zeit schon auf 209 bis 239 Euro gesunken.

Massive Preisbewegungen sehen die meisten der auf der CeBIT befragten Herstellervertreter in naher Zukunft nicht bei LCD-Monitoren. Manche erwarten übers Jahr gesehen sogar steigende Preise. Für Andreas Klavehn, der das Monitor-Marketing für Samsung Deutschland verantwortet, sind Preisrutscher nach der CeBIT und vor dem berühmten Sommerloch normal. Später im Jahr würden sich die Preise wieder stabilisieren.

Luc Graré, IT-Direktor bei LG Electronics, gibt allerdings zu, dass die Panel-Preise für LCD-Monitore davon abhängen können, wie sich der Verkauf von LCD-Fernsehern entwickelt. Realisieren sich die Träume der Hersteller von Flachbildfernsehern zur Fußball-WM nicht, ist mit noch mehr Überkapazitäten zu rechnen, welche sich auch auf die Preise für LCD-Monitore und Notebook-Displays auswirken werden. Um dem Preisverfall bei TFTs auszuweichen, setzen die Monitorhersteller auf größere Bilddiagonalen, schnellere Reaktionszeiten, höhere Auflösungen und Kontrastwerte sowie auf hochwertigere Panels und Widescreen.

Doch so viel vorab: Vor allem kleinere Widescreen-Panels bis 19 Zoll sind bereits um einige Dollar günstiger als solche mit gleich großer Bilddiagonale und im Standardformat 4:3. Entsprechend gering ist der Preisvorteil. Doch auch bei Größen ab 20 Zoll gerät Widescreen zunehmend unter Druck.