Softwaretests managen und automatisieren

Testdatenmanagement bei Applikationstests

Testdatenbank erstellen

Zu den gängigeren Ansätzen beim Aufbau von Testdatenbanken gehören das Klonen der Produktionsdatenbank(en) und das Schreiben angepasster Programme für das Extrahieren von Testdatenteilmengen. Diese Verfahren sind jedoch arbeitsintensiv, fehlerbehaftet und erfordern umfangreiche CPU- und Netzressourcen.

Wer eine ganze Produktionsdatenbank mit Hunderten oder sogar Tausenden von Tabellen nur für Testzwecke klont, steht zunächst vor einem Kapazitätsproblem, dann vor einem Qualitätsproblem. Denn bei großen Testdatenbanken lassen sich spezielle Testfälle nur schwer verfolgen und bewerten.

Außerdem verzögert das Klonen einer kompletten Produktionsdatenbank auch die Ausführung von Testzyklen, da die Datenmenge meist sehr groß ist. Das Testen mit kleineren, realistischen Datenteilmengen ist deutlich schneller und belastet den Testprozess erheblich weniger.

Um Daten aus der Produktionsdatenbank in eine Testdatenbank zu kopieren, müssen sie durch Auswahlkriterien, Zufallsauswahl, Datenpartitionierung/-gruppierung oder Eingrenzung der Daten nach Tabelle oder Beziehung identifiziert werden. Ohne eine allgemein gültige Lösung setzen jedoch all diese Verfahren das Schreiben angepasster Programme voraus.

Referenzielle Integritätsbedingungen (RI)

Sogenannte RI-Bedingungen können von der Datenbank und/oder der Anwendung umgesetzt werden. In der Regel ist die anwendungsspezifisch umgesetzte RI-Bedingung deutlich komplexer. So kann die Anwendung beispielsweise Beziehungen beinhalten, die kompatible, aber nicht identische Datentypen, modulare und partielle Spalten und datengesteuerte Beziehungen verwenden. Das Extraktionsprogramm muss daher über entsprechende Funktionen zur Bearbeitung jedes dieser Beziehungstypen verfügen.