Virtual-Desktop-PCs in der Praxis

Test - MultiPoint Server 2011 mit Thin Clients

Virtuelle Desktop-Infrastruktur installieren, konfigurieren und betreiben

Die Testumgebung besteht aus zwei L300-Clients von NComputing und einem Host-System mit dem Betriebssystem Microsoft MultiPoint Server 2011 in der 64-Bit-Version. Die Systeme kommunizieren miteinander über einen zentralen Router (FritzBox 3270). Dieser stellt gleichzeitig eine Verbindung zum Internet her.

Die Basiseinrichtung des Host-Systems in Form des Microsoft MultiPoint Servers haben wir bereits in dem Artikel Workshop: Microsoft MultiPoint Server 2011 installieren und konfigurieren beschrieben. Damit der MMS 2011 mit den L300-Clients in Verbindung treten kann, muss jetzt die entsprechende vSpace-Software für den MultiPoint Server 2011 auf dem Host-System installiert werden. Die aktuelle Version erhält man über die NComputing-Website im Support-Bereich im Software Download Center. Ist die Installation erfolgreich, so erscheint im MultiPoint Manager im oberen Bereich ein zusätzliches Icon mit dem Namen NComputing. Damit lässt sich die NComputing-vSpace-Managementkonsole starten, über die man die einzelnen L300-Stationen verwalten kann.

Details: Ist ein Benutzerkonto erstellt, kann sich der Anwender am Multpoint-Server anmelden.
Details: Ist ein Benutzerkonto erstellt, kann sich der Anwender am Multpoint-Server anmelden.

Doch zuvor muss man über das Icon Benutzer je nach Anzahl der User Benutzerkonten erstellen. Dazu ruft man über die Allgemeine Aufgaben die Option Benutzerkonto hinzufügen auf und vergibt den Namen (test1, test2) des Benutzerkontos inklusive Kennwort. Damit ist die erste Konfiguration auf der Host-Seite abgeschlossen, und der Datenaustausch kann jetzt über eine Remote-Desktop-Verbindung (RDP) initiiert werden.

Der Verbindungsaufbau erfolgt über die Client-Seite, indem der L300-Station zuerst eingeschaltet wird. Es erscheint der Begrüßungsbildschirm mit den verfügbaren Verbindungen Available connections und den vier Options-Buttons Connect, Refresh, Device setup und Device information. Über das Device Setup kann der Administrator individuelle Einstellungen für das Client-System vornehmen, die für unseren Test aber nicht relevant sind. Lediglich die Videoauflösung setzen wir unter Login Settings auf 1280 x 1024. Unter Device Information vergewissern wir uns, ob die Station eine gültige Netzwerkverbindung aufgebaut hat. Nach dem Betätigen des Refresh-Buttons sollte jetzt unter den Available connections der Host-Name (testsystem) auftauchen, was in unserem Test auch der Fall war.

Jetzt kann die Verbindung über den Connect-Button gestartet werden. Nach Eingabe des Benutzernamens und des Kennwortes, das wir zuvor im MultiPoint Manager hinterlegt haben, erscheint ein Login-Bildschirm. Der Desktop baut sich auf, und es erscheint eine Datenschutzbenachrichtigung mit folgendem Inhalt: Zu Ihrer Unterstützung bei der Verwendung dieses Computers können Ihre Aktivitäten vom Systemadministrator überwacht werden. Diese akzeptieren wir und sind nun einsatzbereit. Zu beachten ist, das diese Benachrichtigung nur jeweils nach dem Einschaltvorgang des Clients erscheint, nicht aber nach dem Abmelden und dem erneuten Anmelden an der Station.

Steuerzentrale: Über die vSpace-Software auf dem Host-System kann der Administrator alle Desktop-Systeme zentral ansteuern und verwalten.
Steuerzentrale: Über die vSpace-Software auf dem Host-System kann der Administrator alle Desktop-Systeme zentral ansteuern und verwalten.

Die Login-Daten für die Benutzer kann der Anwender direkt über das Device Setup / Login Settings des L300 oder über die zentrale Verwaltungskonsole der vSpace-Software eintragen. vSpace übernimmt auch die komplette Zuweisung der Systemressourcen an die einzelnen Clients. Die Anbindung ins Netzwerk haben wir vorzugsweise über DHCP realisiert. Allerdings ist auch eine manuelle IP-Zuweisung möglich.

Die vSpace-Verwaltung listet den Client anschließend unter den verfügbaren Terminals mitsamt seiner Bezeichnung und des Gerätestatus auf. Nach einem Doppelklick auf die jeweilige Zeile kann der Administrator Detaileinstellungen vornehmen, etwa den L300 manuell oder automatisch einer bestimmten Benutzergruppe zuweisen, die Netzwerkkonfiguration sowie Bildschirmauflösung anpassen oder automatische Firmware-Updates für den Client ein- oder ausschalten. Auch die Berechtigungen, welcher Anwender welches am Server angeschlossenes USB-Gerät nutzen darf, lässt sich über die Software weiterreichen. Alternativ können diese Einstellungen auch auf dem L300-Client durchgeführt werden.

In unserem Testszenario reagiert das kleine Client-System ohne spürbaren Zeitverzug, und der Benutzer merkt nicht, dass Monitorbild und sämtliche Anwendungen über das Netzwerk zu ihm gelangen.