Preiswerte IT-Infrastruktur für kleine Unternehmen und Schulen

Workshop: Microsoft MultiPoint Server 2011 installieren und konfigurieren

Mit Windows MultiPoint Server 2011 können mehrere Benutzer gleichzeitig an einem Computer arbeiten. Teure Hardware ist dazu nicht notwendig. Unser Workshop zeigt Ihnen, wie Sie mit dem System schnell und komfortabel eine kostengünstige IT-Infrastruktur aufsetzen können.

Der Windows MultiPoint Server 2011 (WMS 2011) ist ein extrem abgespeckter Windows Server 2008 R2, der nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit sein Dasein fristet. Dabei ist das System durchaus für kleine Unternehmen und für den Schulungsbereich interessant. Die Software gibt es als Standardversion für zehn Nutzer, dagegen unterstützt die Premiumversion bis zu 20 Benutzer.

Dabei kommt der MultiPoint Server 2011 mit einem herkömmlichen Computer aus, denn die angeschlossenen "Clients" beziehungsweise "Remote-Nutzer" werden als Terminals verwaltet. Die "Remote-Clients" bestehen dabei aus einem Monitor mit DisplayLink-Technologie sowie einer Tastatur und einer Maus, die per USB-Hub an den Computer angeschlossen werden können. Stehen mehrere Grafikschnittstellen in Form von Grafikkarten am PC zur Verfügung, können diese für die einzelnen Client-Displays genutzt werden.

Darüber hinaus unterstützt der MultiPoint Server Client-Systeme, die über das lokale Netzwerk mit dem Host verbunden sind. Damit fallen die räumlichen Restriktionen der USB- und Grafik-Port-Lösung weg. Zum Datenaustausch mit den LAN-Stationen kommt dabei das bekannte Remote-Desktop-Protokoll (RDP) zum Einsatz. Als LAN-Endgeräte können alle Rechner verwendet werden, für die eine entsprechende Remote-Software existiert Darüber hinaus kann der MultiPoint Server 2011 auch mit vielen Speziallösungen, etwa den Thin Clients von NComputing oder Wyse, zusammenarbeiten.

In diesem Workshop beschränken wir uns auf die Installation und Konfiguration des MultiPoint Servers 2011 Premium über die USB- und Grafikschnittstellen des Host-Systems. Dabei verwenden wir einen handelsüblichen PC mit einem Quad-Core-Intel-Prozessor und 4 GByte Hauptspeicher. Wie man LAN-basierte Clients in den WMS 2011 integriert, erläutern wir im nächsten Workshop dieser Mini-Serie.

Weitere Details des MultiPoint Server 2011

Die zentrale Managementplattform des Windows MultiPoint Server 2011 bildet der MultiPoint-Manager. Über diese Schaltzentrale kann der Administrator oder IT-Verantwortliche alle Einstellungen vornehmen und sie in angeschlossenen Stationen managen. So lassen sich darüber nicht nur die lokalen Clients, sondern auch die "weit entfernten" LAN-Stationen inklusive dazugehöriger Benutzerkonten verwalten.

Mit dem MultiPoint Manager kann der Anwender Benutzerkonten erstellen, diese aber auch blockieren oder mit Einschränkungen für den Webzugriff ausstatten. Zusätzlich lassen sich auch Anwendungen auf dem Remote-Client kontrollieren. Im Wartungsmodus der Host-Station lassen sich zum Beispiel - außerhalb einer Sitzung - Programme aufspielen und andere administrative Aufgaben wie Treiber oder Patches installieren. Interessant ist auch die Option, dass ein externes USB-Storage-Gerät, das an den Host angeschlossen wird, an allen Remote-Stationen nutzbar ist.

Quick-Info: Windows MultiPoint Server 2011

Windows MultiPoint Server 2011 Standard

Windows MultiPoint Server 2011 Premium

Maximale Anzahl Remote-Stationen

10

20

Anzahl unterstützter CPUs

1

2

Maximaler Arbeitsspeicher

8 GByte

32 GBye

Virtual Image Guest Rights

Nein

1+1

Domain-Anbindung

Nein

Ja

Direct Access

Nein

Nein

Active Directory Domain Service

Nein

Nein

Group Policy Server

Nein

Ja

Hyper-V-Gast

Nein

Ja

Hyper-V-Host

Nein

Ja

Sprachen

16

16

Lizenzierungsvarianten für den Server

OEM, Volumen-Lizenz: 330 US-Dollar

OEM, OEM Academic, Volumen-Lizenz: 817 US-Dollar

Client-Zugriffslizenz (CAL) pro Station

OEM, Volumenlizenz: 110 US-Dollar, 139 US-Dollar mit Server 2008 R2

OEM, Academic, Volumenlizenz: 110 US-Dollar, 139 US-Dollar mit Server 2008 R2

Hyper-V-Fähigkeit

Nein

1:1 Lizenzmodell

Der WMS 2011 Premium unterstützt zwar bis zu 20 Arbeitsstationen, allerdings kann die Netzwerk-Performance bei Verwendung von LAN-Geräten und bandbreitenintensiven Anwendungen schon ab 15 Remote-Nutzern in die Knie gehen. Für diesen Fall empfiehlt Microsoft die Nutzung der RemotFX-Option. Diese Funktion optimiert die Netzwerkbandbreite bei der RDP-Datenübertragung, vorausgesetzt, die Arbeitsgeräte unterstützen ebenfalls RDP, und zwar in der Version 7.1. Im Großen und Ganzen lässt sich, abgesehen von einigen Funktionseinschränkungen, der Windows MultiPoint Server 2011 wie der Windows Server 2008 R2 bedienen. Dieser besitzt auch die von diesem System bekannten Anwendungen wie den Servermanager oder die Rollendienste.