eBook-Reader mit eInk-Display

Test: Amazon Kindle in der Praxis

Fazit: Interessante Technik für Early Adopter

Amazon macht sich beim Kindle den iPhone-Effekt zunutze: Altbekannte Technologie wird mit einem aktuellen Design und praktischen Zusatzfunktionen in ein modernes Kleid gesteckt. Allerdings übernimmt Amazon auch die negativen Seiten von Apple: Der Nutzer erhält nur Funktionen, an die Amazon auch gedacht hat respektive die es zulässt. Solange man sich in den vorgegebenen Pfaden bewegt, lässt sich der Kindle prima nutzen. Der Einkauf im US-Kindlestore funktioniert einwandfrei, die Bücher sind über das 3G-Netzwerk schnell auf das Gerät eingespielt.

Einkaufsportal: Über das Whispernet erhält man direkt vom Kindle aus Zugriff auf den Buchladen.
Einkaufsportal: Über das Whispernet erhält man direkt vom Kindle aus Zugriff auf den Buchladen.

Sobald man allerdings eine Funktion oder ein Format nutzen will, an das Amazon nicht gedacht hat, fangen die Probleme an. Ein Gerät, das keine PDF-Dateien anzeigen kann, ist heutzutage absolut deplatziert. Das gilt auch für die Beschränkungen, die europäischen Kindle-Nutzern auferlegt werden. Dazu gehören beispielsweise der deaktivierte Browser, der Verzicht auf Blogs oder das US-Netzteil. Eine weitere Ähnlichkeit zum iPhone: Auch beim Kindle ist der Akku fest verbaut und nicht ohne Weiteres austauschbar.

Trotz der Nachteile ist der Kindle ein faszinierender Ersatz für ein normales Buch. In der derzeitigen Form ist der Kauf aber nur Technologieliebhabern und Early Adoptern zu empfehlen. Für den Massenmarkt fehlen einfach noch die Inhalte. Außerdem muss man viel Zeit investieren, um Bücher und andere Inhalte in die passenden Formate zu konvertieren. In jedem Fall wird Amazon den Kindle so schnell nicht wieder verschwinden lassen. Neben dem eigentlichen Lesegerät gibt es zudem einen Client für das iPhone, ein weiterer für Windows ist geplant. (mje)