Telefonnetz als Datenautobahn

SDSL für kleine und mittlere Unternehmen

Damit eignet sich dieses Verfahren nicht für den Betrieb eines lokalen Web-Servers oder eines E-Commerce-Systems. Eine weitere Einschränkung besteht darin, dass nur eine logische Verbindung möglich ist und nicht mehrere Anwender gleichzeitig den ADSL-Zugang nutzen können. Der Anschluss eines kompletten Unternehmensnetzes beziehungsweise eines lokalen Netzwerks (LAN) an das Internet via ADSL-Modem ist nicht vorgesehen. ADSL-Angebote sind daher letztlich in erster Linie für Privatkunden interessant, die das Internet intensiv nutzen und umfangreiche Downloads durchführen. Die Zugangskosten ergeben sich aus monatlicher Grundgebühr für den ADSL-Anschluss plus Internet-Flatrate oder zeitabhängiger Berechnung der Nutzung.

Symmetric DSL richtet sich im Gegensatz zu ADSL in erster Linie an Geschäftskunden, die beispielsweise Inhalte und Informationen im Internet bereitstellen möchten. Während der Privatkunde im Internet surft und zu 90 Prozent Informationen aus dem Netz herunterlädt, versenden Unternehmen größere Datenmengen an Kunden und Geschäftspartner. Auch nutzen sie bandbreitenintensive Applikationen wie Videokonferenzen, Telearbeit, Fernlernen und andere Multimedia-Anwendungen. Darüber hinaus können Anwender Web-Kameras betreiben und Standbilder, Videofilme oder Musik versenden beziehungsweise empfangen.

Ein weiteres Anwendungsfeld sind "Virtual Private Networks" (VPNs) oder die Kopplung von lokalen Netzen.

Das Kommunikations- und Verkehrsmuster eines Mittelstandsunternehmens ist daher in Bezug auf das Versenden und Empfangen von Daten ausgeglichen. "Always on"-SDSL-Dienste sind skalierbar von 144 kBit/s bis 2,3 MBit/s. So erlaubt der "Speedway"-DSL-Dienst von QS Communications symmetrische Geschwindigkeiten in den Abstufungen 144, 256 und 512 kBit/s beziehungsweise 1 oder 2,3 MBit/s.

Internet-Serviceprovider können ihren Kunden SDSL-Dienste für den schnellen Zugang zum Internet anbieten. Dazu wird beim Anwender ein SDSL-Router installiert. Dieses Endgerät dient als SDSL-Abschlusseinheit und gleichzeitig als IP-Router. Als Kundenschnittstelle steht ein 10Base-T-Ethernet-Port für den Anschluss an einen Ethernet-Switch, Hub oder PC bereit. Der SDSL-Router wird mit statischen oder festen IP-Adressen konfiguriert. Er stellt zusätzlich Sicherheitsfunktionen bereit, etwa eine Firewall, Zugriffslisten und "Network Address Translation". Sie schotten das LAN gegen unberechtigte Zugriffe aus dem Internet ab. Die Kosten setzen sich zusammen aus einer monatlichen Grundgebühr für den SDSL-Anschluss sowie einer volumenabhängigen Berechnung der Internet-Nutzung.

Besonders kleine und mittelständische Unternehmen werden von DSL-Breitbandzugängen ins Internet profitieren. Sie erhalten Zugang zu Anwendungen, die bisher großen Unternehmen vorbehalten waren und können so ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Die Leistungs- und Servicemerkmale sowie die Kosten für einen DSL-Internetzugang variieren deutlich zwischen Privatkunden- und Geschäftskundenprodukten. In der Praxis zeigen sich aber schnell die Vorteile eines optimierten Geschäftskundenproduktes. Die problemlose Anbindung eines LANs, Sicherheitsaspekte, hoher Sendebedarf sowie umfassender Service sind die entscheidenden Kriterien für Unternehmen.

Hier noch zwei Bücher zu xDSL: "XDSL - eine Einführung" von Thomas Starr und anderen ist bei Addison-Wesley, München, erschienen. Der Franzis-Verlag, ebenfalls München, hat "Highspeed - Multimediale Kommunikation mit XDSL" von Gerhard Kafka herausgebracht.

Zur Person

Dirk Radde

ist Director of Advanced Technology bei QSC, einem Anbieter von SDSL-Diensten in Düsseldorf.