tecLab-Report

Signalqualität

Ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung einer Grafikkarte ist die Signalqualität des VGA-Ausgangs. Sie beeinflusst die Bildqualität in Form von Helligkeit, Kontrast und Schärfe.

Das tecChannel-Labor überprüft die Signalqualität mit einem 1-GHz-Digital-Oszilloskop, dem LeCroy LC564A. Bei einer Auflösung von 1280x1024 Bildpunkten und einer Farbtiefe von 8 Bit bei 85 Hz Bildwiederholfrequenz wird ein Testbild aufgerufen. Es besteht aus 1-Pixel-breiten, weißen vertikalen Linien, die durch einen schwarzen Zwischenraum gleicher Breite voneinander getrennt sind.

Als ideales Ausgangssignal müsste sich ein Rechteckverlauf mit einer Amplitude von 700 mV ergeben. Im Zuge der CE-Pflicht sind diese Idealvorgaben aber nicht zu realisieren. Hersteller, die für ihr Produkt das CE-Prüfsiegel wollen, müssen hochfrequente Oberwellen unterdrücken. Also bauen sie Dämpfungsglieder wie Kondensatoren und Spulen ein, die das Signal am Ausgang der Karte verformen und somit die Bildqualität negativ beeinflussen.

Die Flankensteilheit des Ausgangssignals ist ein gutes Maß für die Signalqualität. Je geringer die Anstiegs- oder Abfallzeit (Rise- und Fall-Time), desto besser.

Das Oszilloskop-Timing zeigt das RGB-Ausgangssignal einer Grafikkarte. Die drei überlagerten Signalkurven sind weit von der Idealform eines Rechteckverlaufs entfernt. Dies bestätigen auch die ermittelten hohen Werte für die Flankenanstiegs- und Abfallzeit. Die gelbe 0-Volt-Line (Ground) liegt auf dem zweiten Messraster von unten. Der dargestellte Signalverlauf hat wie gefordert keinen Offset, da er genau auf dieser Linie liegt. Eine hohe Offset-Spannung führt dazu, dass die Monitorhelligkeit nicht bis zur absoluten Dunkelheit heruntergeregelt werden kann. Die Deckungsgleichheit der drei Signale Rot, Grün und Blau vermeidet Farbverfälschungen bei der Bildwiedergabe.