Richtige Netzplanung

Strukturierte Verkabelung - Vorausschauend verkabeln

Vor Störquellen schützen

Ebenso stimmt aber auch, dass eine ungeschirmte Verkabelung den heutigen Anforderungen genügt. Letztlich sollte der Anwender seine Entscheidung von der konkreten Situation vor Ort abhängig machen - stören Starkstromquellen, Elektromotoren oder andere hochfrequente Quellen? Des Weiteren sollte der Entscheider eine Binsenweisheit unter Praktikern berücksichtigen: "Eine schlampig ausgeführte Abschirmung ist störanfälliger als eine normale Verkabelung."

Um die eingangs angesprochene Flexibilität einer strukturierten Verkabelung zu realisieren, sind Patchpanels wichtig. In ihnen enden die Verlegekabel, die zu einzelnen Arbeitsplätzen oder Etagen führen. Auf der Frontseite können über klassische Ethernet-Ports die einzelnen Anschlüsse per Patchkabel mit Switches, Routern und anderen Geräten verbunden werden. Auf diese Weise muss etwa beim Umzug eines Mitarbeiters nur ein Patchkabel umgesteckt werden, und sein Arbeitsplatz ist wieder dem gleichen Netzsegment zugeordnet.

In ihrer klassischen Form sind Patchpanels passive Netzkomponenten ohne eigene Intelligenz. Ein Qualitätskriterium beim Kauf ist die Zahl der garantierten Steckvorgänge, denn beim Steckvorgang leiden die Kontakte. Einige Anbieter sind deshalb dazu übergegangen, hier eigene Steckverbindungen zu verwenden, um eine höhere Zahl an Umsteckvorgängen zu garantieren. Entscheidet sich ein Anwender für ein solches Panel, dann trifft er häufig eine Systementscheidung, da je nach Ausführung teilweise das gleiche System bis zur Dose am Arbeitsplatz gefordert wird. Ein anderer Ansatz sind Patchpanels mit eigener Intelligenz. Bei diesen Modellen muss nicht mehr vor Ort umgesteckt werden, sondern dies kann zentral aus der Ferne über eine Management-Konsole bewältigt werden. Allerdings steigt damit die Komplexität des Netzes, und der Anwender bekommt es anders als bei der rein mechanischen Variante mit einer neuen Fehlerquelle zu tun.