Rettungsanker Green IT

Strom, Klima, Fläche: Rechenzentren am Limit

Zweischneidiges Blade

IBM preist seine Blade-Server nicht nur wegen der kompakten Bauweise, sondern auch wegen des optimierten Stromverbrauchs. Wenn der Energieverbrauch bei maximaler Auslastung als Vergleichsbasis herangezogen wird, liegen die Einsparungen gegenüber traditionellen Architekturen bei bis zu 18 Prozent für Blade-Server mit AMD-"Opteron" und bis zu 13 Prozent bei den auf Intel-"Xeon" basierenden Systemen. Wichtige Neuerungen in der Blade-Architektur sind die gemeinsam genutzte Stromversorgung mit energieeffizienten Netzteilen, um Spitzenleistung auch unter Niedrigstrombedingungen zu erzielen.

Hot Spot: Die kompakten Bladeserver überfordern bei der Abwärme oft die Klimaanlage.
Hot Spot: Die kompakten Bladeserver überfordern bei der Abwärme oft die Klimaanlage.
Foto: Bernhard Haluschak

Vor allem in größeren Rechenzentren gewinnen Blade-Server aber keine Freunde: Zu hoch ist die punktuell entstehende Abwärme, die sich nur mit erhöhtem Aufwand bei der Klimatisierung abführen lässt. Der größte deutsche Webhoster 1&1 setzt schon seit mehreren Jahren ausschließlich kostensparende AMD-Prozessoren und besonders effiziente 80+-Netzteile ein.

Die Shared-Hosting-Plattform hat der Karlsruher Internet-Dienstleister in Eigenregie entwickelt. "Wir haben ein Debian Linux so modifiziert, dass wir auf einem Server im Extremfall über 10 000 Kunden unterbringen können", erklärt Achim Weiss, Vorstand Technik und Entwicklung bei 1&1: "Das schafft kein herkömmliches Betriebssystem, und das spart natürlich immens Strom." Auch normale Schwankungen des Energiebedarfs der Server von rund fünf Prozent im Tagesverlauf nutzt 1&1. So werden Systemprozesse wie Backups verstärkt in den lastschwachen Nachtstunden betrieben.