Rettungsanker Green IT

Strom, Klima, Fläche: Rechenzentren am Limit

Aus alt mach neu

Laut den Marktforschern von IDC verschlingt ein Durchschnitts-Server heute 400 Watt - viermal so viel wie noch vor zehn Jahren. Gleichzeitig hat sich die Server-Dichte von sieben auf 14 Server pro Rack verdoppelt. Keine Frage: Neue Server sind deutlich leistungsfähiger und gerade im Zusammenspiel mit Virtualisierung können mit neuer Hardware deutlich mehr virtuelle Maschinen oder Container auf weniger Rechnern betrieben werden. Dadurch bieten neue Server nicht nur eine leichtere Verwaltbarkeit und höhere Zuverlässigkeit, sondern eben auch mehr Performance pro Watt. "Neue Hardware gibt nur Sinn in Kombination mit Virtualisierung, dann aber lohnt sie sich richtig", glaubt Pulvermüller.

Es gehört zu den Binsenweisheiten im Rechenzentrumsbetrieb: Jedes Kilowatt Strom, das die Server und Netzteile verbrauchen und in Wärme umwandeln, muss auch wieder teuer und energieintensiv über die Klimaanlage abtransportiert werden. Daher lohnen sich Investitionen in energiesparende Server, die ihrerseits wiederum energieoptimierte Prozessoren, Netzteile, Festplatten und Lüfter enthalten, besonders. Die Hardwareanbieter ihrerseits haben die Not der Rechenzentrumsbetreiber erkannt und setzen stark auf die Marketing-Karte "Green IT" – wohl wissend, dass der Verbraucher gerne geneigt ist, in mehr Leistung pro Watt zu investieren, wenn dadurch nur ein aufwändiger Ausbau der Stromversorgung und der Klimaanage hinausgeschoben oder gar vermieden werden kann. Effiziente Hardware, sparsamer Code

Die aktuellen Core-2-Duo-Prozessoren von Intel nehmen laut Hersteller rund 40 Prozent weniger Strom auf als die Vorgänger. Die neuen Hi-K-Metal-Gate-Prozessoren mit 45 Nanometer breiten Leiterbahnen, die zum Jahresende auf den Markt kommen, sollen "etwa 30 Prozent weniger Schaltstrom benötigen, eine mehr als 20 Prozent höhere Schaltgeschwindigkeit erlauben oder fünfmal weniger Leckströme verursachen", verspricht Intel.