Freizeit-Stress

Stress im Job - Burnout im Urlaub

Eine Woche Kloster klappt nicht

Um Hartmut Wagenburg besser auf den nächsten Urlaub vorzubereiten, hat Schröder mit seinem Kunden Kofferpacken geübt. Müssen Notebook und Blackberry wirklich mit? Was ist mit Fotoapparat und Surfanzug? Wie viel Zeit will ich meiner Familie widmen, und wie viel brauche ich für mich? Schröder: "Auszubrennen hat auch immer etwas damit zu tun, es allen recht machen zu wollen, nicht Nein sagen zu können. Seine eigenen Bedürfnisse zu übergehen. Und sich für unentbehrlich zu halten."

Doch es ist extrem schwer, gewohnte Muster zu durchbrechen. Andreas Hillert, Chefarzt an der Medizinisch-Psychosomatischen Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee, beobachtet das jeden Tag. Ihn wundert es wenig, dass Burnout-gefährdete Power-Arbeiter auch in den Ferien nicht locker lassen: "Sie könnten gar nicht nichts tun." Es wäre auch ein fataler Fehler, es von ihnen zu verlangen: Ein Mensch, der 60 Stunden pro Woche hocheffizient arbeitet, kann nicht plötzlich eine Woche im Kloster hocken, abgeschnitten von Handy, Internet und E-Mail. "Er hat keine Strategien, so etwas gut zu finden oder gar zu genießen." Hillerts Rat: Eine Urlaubsform finden, die zu den Handlungsmustern passt, aber der Person nicht schadet. "Für aktive Menschen dürfte ein angemessen aktiver Urlaub erholsamer sein, als von einem Extrem ins andere zu fallen."