Sieben Sünden

Stolperfallen im Social Web

Die Billig-Lösung

"Facebook und Twitter sind kostenlos", denken immer noch viele Unternehmen. Stimmt sogar - direkte Gebühren gibt es nicht. Trotzdem: Wer nicht bereit ist, in Social Media zu investieren, sollte die Finger davon lassen. Denn es kostet vor allem Arbeitszeit. Ein Posting dauert theoretisch zwar nur wenige Minuten - vergessen werden dabei aber gerne die Themenrecherche, der ausführliche Blogbeitrag dahinter, eine Aktion, die Abstimmung von Angeboten mit Filialen, das Überwachen der Kommentare und das Auswerten von Statistiken. So summiert sich der Job des Social Media Managers schnell zur vollen Stelle. Wer den Praktikanten einsetzt, bekommt das zwar billig, verliert aber das gesamte gesammelte Know-how zu Ende des Praktikums.

Ein wenig Werbung per Facebook ist heute unerlässlich. Wer hier spart, spart an der falschen Stelle.
Ein wenig Werbung per Facebook ist heute unerlässlich. Wer hier spart, spart an der falschen Stelle.
Foto: Stefan von Gagern

Professionelle Social-Media-Auftritte verlangen auf Dauer nach viel Drumherum: Gute Inhalte zum Beispiel - denn der kurze Beitrag auf Twitter, Facebook und Google+ sind oft nur der Lockvogel für einen Blogbeitrag, der gut lesbar geschrieben und aufbereitet sein sollte. Aktionen zur Fangewinnung verlangen schnell eigens programmierte Landing-Pages, Apps für Gewinnspiele, Umfragen und vieles mehr. Und wer heute möchte, dass seine Inhalte nicht in der Masse untergehen, kommt kaum noch daran vorbei, ab und zu auf Facebook Geld für gesponserte Posts oder Werbung für die Fanpage zu investieren. Dabei muss man sich jedoch klar sein, dass die Budgets für Werbung gerade lächerlich günstig sind: Wer hier nur ein paar Euro in die Hand nimmt, kann einen Beitrag, der normalerweise nur 100 Fans erreicht, auf einige tausend "boosten".

Verglichen mit anderen Werbebudgets ist das äußerst günstig. Dazu liefern solche Aktionen wertvolle Daten: Betreiber können exakt steuern, wer was wie oft sehen soll - Wohnort, Alter und Sprache der Zielgruppe. Fazit: Social Media sind, richtig gemacht, enorm wirkungsvoll und können viel mit wenig Budget erreichen - sind aber dennoch alles andere als kostenlos.