Speichernetze effizient verwalten

Management mit Hürden

Virtualisierung und Storage-Pooling sind nicht die einzigen Aspekte, die es beim Management eines SAN zu berücksichtigen gilt. Mit der steigenden Zahl von aktiven Komponenten in Form von Host-Bus-Adaptern, Switches, Hubs und Routern steigt die Zahl potenzieller Fehlerquellen und Engpässe.

Wie bei der Entwicklung in Local Area Networks (LAN) bringen nun die Hersteller auch für Speichernetze verstärkt Netzwerkmanagement-Tools auf den Markt. Unter der Führung des Storage-Spezialisten EMC haben sich rund fünfzig Anbieter von Speicher-Komponenten in der Fibre Alliance zusammen geschlossen und arbeiten an Konzepten für das Monitoring von Speichernetzen. Ein erster Entwurf einer Fibre Channel Management Integration MIB (FCMGMT-INT) wurde inzwischen bei der Internet Engineering Task Force (IETF) zur Standardisierung eingereicht. Die aktuelle Version ist unter der Adresse http://search.ietf.org/internet-drafts/draft-ietf-ipfc-fcmgmt-int-mib-06.txt abrufbar. Die Management Information Base (MIB) erleichtert die Integration von SANs in existierende Enterprise-Management-Frameworks wie BMC Patrol, HP Open View, CA Unicenter oder Tivoli und erlaubt die Überwachung von Performance, Zustand und Konfiguration.

Die Kommunikation erfolgt über Agenten und SNMP GET-Kommandos. Diese werden von einer Managementstation gesendet, die auch die Ergebnisse speichert. Für eine automatische Erkennung der Topologie schicken die Fibre-Channel-Knoten Request-Notification-Identification-Pakete an benachbarte Komponenten. Die zurückgelieferten Daten landen in einer Link-Tabelle des jeweiligen SNMP-Agenten. Damit ist jede Komponente darüber informiert, zu wem sie unmittelbare Verbindung hat. Die Managementstation muss nur noch die Link-Tabellen der SNMP-Agenten abfragen und kann so ein Bild des Gesamtnetzes aufbauen.

ware zeichnet sich durch eine modulare Architektur aus.

Bis die Fibre Channel SNMP MIB und weitere Standards Eingang in die Produkte der diversen Anbieter finden, dürfte noch eine Weile vergehen. So sind die Hersteller von SAN-Managementsoftware heute meist darauf angewiesen, proprietäre Werkzeuge zu verwenden, um das SAN nicht nur zu visualisieren, sondern auch zu verwalten. Diese sind in der Regel ausschließlich auf die eigene Hardwarepalette abgestimmt. Zudem konzentrieren sie sich meist zu sehr auf die physikalische Sicht und lassen den logischen Aspekt aus Sicht der Anwendung, die auf den Speicher zugreift, außen vor.

Für eine geschäftskritische Datenbank zum Beispiel ist es wichtig zu wissen, welche anderen Applikationen Daten auf dem physikalischen Speicher ablegen und damit möglicherweise den eigenen Betrieb stören. Platten-Pooling und Virtualisierung erschweren die Transparenz in diesem Bereich zusätzlich. Die meisten Hersteller pflegen Kompatibilitätslisten mit den von ihnen unterstützten Fibre-Channel-Komponenten, um zumindest eine minimale Interoperabilität zu garantieren.