Solide und gut aufrüstbar

Verwaltung der Arrays

Storcase setzt in der Infostation Raid-Controller von Chapparal ein. In unserem Testsystem waren sie mit je 128 MByte Cache-Speicher ausgerüstet. Der höchste Durchsatz lässt sich nach Angaben von Storcase mit einer Cache-Größe von 256 MByte erzielen. In der maximalen Ausbaustufe von 512 MByte gehe die Performance sogar wieder etwas zurück, weil der Controller permanent mit dem Caching beschäftigt sei.

Damit bei einem Stromausfall die Daten aus dem Cache noch auf Platte geschrieben werden können, verfügt die Infostation über einen batteriegepufferten Cache. Die Batterie ist im Lüftermodul untergebracht, wodurch sich Controller und Batterie separat wechseln lassen.

Die Infostation unterstützt die Raid-Level 0, 1, 3, 4, 5, 5+0 sowie JBOD. Für die verschiedenen Tests konfigurierten wir ein Raid-5-Array mit drei Festplatten und ein Raid-1-Array mit zwei Disks. Anschließend erstellten wir in beiden Arrays mehrere Partitionen, die sich über ihre LUNs (Logical Unit Number) vom Host-System aus ansprechen lassen. Die Infostation II unterstützt bis zu 64 SCSI-LUNs.

Die sechste Platte wiesen wir dem Hot-Spare-Pool zu. Die Ini-tialisierung des Raid-Arrays kann offline oder online erfolgen. Ersatzfestplatten lassen sich entweder fest einem bestimmten Array zuweisen oder einem Hot-Spare-Pool, der für alle Arrays zur Verfügung steht. Im Testbetrieb sprang das von uns konfigurierte Hot-Spare-Pool-Laufwerk automatisch ein, als wir aus dem Raid-5-Array eine Festplatte entfernten. Die Infostation startete sofort mit dem Rebuild des kritisch gewordenen Arrays.

Der Administrator kann hierbei wählen, ob die Wiederherstellung möglichst schnell erfolgen soll, oder ob auch während des Rebuild-Prozesses eine hohe I/O-Leistung gewünscht ist. Das System ist zudem in der Lage, den Rebuild nahtlos fortzusetzen, wenn es zwischenzeitlich heruntergefahren wurde.

Eine Online-Migration von einem Raid-Level auf ein anderes ist nicht möglich. Um Arrays zu ändern, müssen sie gelöscht und neu aufgesetzt werden. Einmal eingerichtete Partitionen lassen sich im laufenden Betrieb erweitern - entweder mit dem direkt an eine Partition anschließenden freien Plattenplatz oder durch Hinzufügen einer weiteren Platte, mit der dann jede der vorhandenen Partitionen erweiterbar ist.

Ein Mischbetrieb mit Festplatten unterschiedlicher Größe ist zulässig. Allerding kann ein Raid-Array immer nur die Kapazität der kleinsten Platte benutzen, der restliche Platz wird vergeudet.

Jede Festplatte sitzt auf einem eigenen kleinen Board, um einen störungsfreien Hot-Swap sicherzustellen. Drei LEDs signalisieren die Betriebszustände der Laufwerke. Der Disk-Einschub hat außen einen Druckknopf, um die Festplatten sauber vom SCSI-Bus zu trennen beziehungweise wieder online zu bringen.

Über das Controller-Menü kann der Administrator die mittlere LED der gewählten Platte blinken lassen. Dies ist hilfreich, um vor Neu- oder Umkonfigurationen zu prüfen, welche Platten zu welchem Array gehören. Wurde ein Array nicht ordentlich gelöscht, kann es nötig sein, über das Controller-Menü die Metadaten der betroffenen Festplatten zu löschen, damit sie sich wieder in anderen Arrays einsetzen lassen.

Während der Tests wechselten wir etliche Male die Festplatteneinschübe. Dabei gab es in einem Fall Probleme, weil der untere Metallstift an der Führungsschiene klemmte. Durch sanften Druck von unten auf das Gehäuse ließ sich das Laufwerk dann aber doch korrekt einsetzen.

Das Controller-Menü liefert eine ganze Reihe Statistikinformationen. Fehlermeldungen werden in das Event-Log geschrieben, das bis zu 400 Events speichert. Um Log-Einträge zu sichern, kann der Administrator sie in einer Datei abspeichern.