Status quo von SDN

Software Defined Networking - Die aktuellen Strategien der führenden Hersteller

Software Defined Networking ist aktuell das Trendthema im Netzwerkbereich. Mit der SDN-Technologie lassen sich virtuelle Netzwerke kreieren, die vollkommen unabhängig von der physischen Hardware arbeiten. Wir nehmen die Strategien führender Netzwerkhersteller in Augenschein.

Alle führenden Anbieter von Switches und Virtualisierungslösungen haben mittlerweile SDN-fähige Produkte (Software Defined Networking) angekündigt oder zumindest einen SDN-Fahrplan für die kommenden Monate vorgestellt. Das gilt auch für die Hersteller von Systemen für Carrier-Netze, also etwa für Adva Optical Networking oder Ciena. Zudem engagieren sich Chiphersteller wie Broadcom und Intel im Bereich SDN, außerdem Unternehmen wie Infoblox (Netzautomatisierung) und Oracle. Ferner sind mehr als ein Dutzend kleinere Anbieter wie etwa Pertino Networks und Plexxi aktiv.

Einige Startup-Firmen sind bereits wieder vom Markt verschwunden: Nicira zum Beispiel wurde für 1,2 Milliarden Dollar von VMware übernommen. Bisher ist die Zahl der bereits verfügbaren SDN-Produkte überschaubar. Das dürfte sich allerdings in diesem Jahr ändern. Hier eine Auswahl von Herstellern und Produkten:

Alcatel-Lucent

Ende November 2012 sprang Alcatel-Lucent auf den SDN-Zug auf. Im Rahmen der "Application-Fluent-Network"-Strategie werden die Switches der Reihe "Omniswitch 10 000" und "6900" ab 2013 unter anderem mit RESTful-APIs ausgestattet, über die externe Controller, Anwendungen und Plattformen wie OpenStack und CloudStack auf die Systeme zugreifen können. Alcatel-Lucent begibt sich damit auf Konfrontationskurs zu Firmen wie Cisco Systems, Hewlett-Packard, IBM und VMware - einer Schar namhafter Gegner im Bereich Software Defined Networking.

Arista Networks

Die amerikanische Firma, die Ex-Sun-Chef Andreas von Bechtolsheim mitbegründet hat, setzt auf eine eigene SDN-Lösung auf Basis der Systemsoftware "EOS" und der Hochleistungs-Switches der Reihen "7050" und "7150". Die Switches arbeiten mit SDN-Controllern der Arista-Partnerfirmen VMware, Nebula und Big Switch zusammen. Die SDN-Strategie von Arista zielt derzeit vornehmlich auf Cloud-Computing-Umgebungen ab.

Big Switch Networks

Die amerikanische Firma Big Switch Networks hat eine eigene Version eines OpenFlow-Controllers entwickelt, der auf FloodLight basiert. Das Unternehmen arbeitet mittlerweile mit Netzwerkfirmen wie A10 Networks, Arista, Extreme Networks, Broadcom und Citrix zusammen. Im November stellte Big Switch drei SDN-Produkte vor: den "Big Network Controller" (BNC), "Big Tap", eine Network-Monitoring-Lösung, und den "Big Virtual Switch" (BVS). Big Tap und BVS sind Beispiele für Anwendungen, die in einer SDN-Infrastruktur eingesetzt werden können.