Apple, Google, Microsoft und RIM

So gehen Smartphone-Hersteller mit Hackern um

Blackberry und Dingleberry

Blackberry-Hersteller Research in Motion konnte lange damit auftrumpfen, dass die Blackberry-Plattform als besonders sicher galt - gerade im Firmeneinsatz ist dies ein wichtiges Argument. Das änderte sich aber im Dezember 2011 massiv: Ein Entwickler veröffentlichte ein Programm namens Dingleberry. Dieses hebelte ausgerechnet beim Blackberry-Tablet-Betriebssystem einen zentralen Schutz aus, denn plötzlich ließen sich auch auf dem PlayBook Applikationen installieren, die nicht offiziell sanktioniert waren. Ähnlich wie bei Android erlaubt Dingleberry ebenfalls einen Root-Zugriff mit erweiterten Rechten.

Das ist für RIM insbesondere deswegen problematisch, weil das Tablet-OS langfristig die Grundlage für das kommende Smartphone-Betriebssystem der Kanadier werden soll. Grundsätzlich ist es also möglich, dass dieses bereits jetzt kompromittiert ist.

So reagiert RIM

RIM war von der Veröffentlichung des Dingleberry-Exploits offensichtlich komplett überrascht. Ähnlich wie Apple versuchte es der Blackberry-Hersteller zunächst mit Updates, was einen Wettlauf mit den Dingleberry-Machern auslöste - einen Wettlauf, in dem die Hacker bislang die Oberhand behalten konnten. Erst im März 2012, mehr als drei Monate nach dem ersten Dingleberry-Hack, veröffentlichte RIM einen umfangreichen Blog-Eintrag. Dieser erklärt das Problem aus der Sicht von RIM und rät den Nutzern, keine Jailbreaks zu installieren, auch weil diese die Garantie verfallen lassen würden. Eine wirklich langfristige Strategie steht also noch aus.