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So beherrschen Sie den Linux-Autostart

Die (komplizierte) Linux-Ergänzung Anacron

Cron startet Programme exakt zu den angegebenen Zeiten. Bei permanent laufenden Servern ist Cron daher absolut zuverlässig. Ist ein Gerät aber zum betreffenden Zeitpunkt abgeschaltet oder in einem Ruhezustand, wird der Job nicht ausgeführt: Ab 8:01 Uhr interessiert Cron keine Aufgabe mehr, die um 8:00 Uhr fällig gewesen wäre. Hier soll Anacron aushelfen: Der Dienst arbeitet anstatt mit festen Zeitangaben mit pauschalen Intervallen (täglich, wöchentlich) und arbeitet ab, was zu tun ist, sobald der Rechner läuft und Anacron feststellt, dass eine Aufgabe noch aussteht.

Dazu führt es Protokoll unter „/var/spool/anacron“. Die wesentliche Konfigurationsdatei von Anacron lautet „/etc/anacrontab“ und legt fest, welche Scripts (hourly, daily, weekly) überhaupt berücksichtigt und mit run-parts ausgeführt werden.

Die Scripts wiederum gehören in das passende Verzeichnis „/etc/cron.daily“ oder „/etc/cron.weekly“. Eine Reihe von Anacron-Jobs, insbesondere unter „/etc/cron.daily“, liegen bereits standardmäßig vor. Obwohl es sich dabei um normale Shell-Scripts handelt, haben diese Dateien keine Endung „.sh“. Dies ist wichtig und keine kuriose Einschränkung: Anacron-Start-Scripts dürfen keinen Punkt und somit keine Dateiextension enthalten.

Mit dieser komplizierten Bauanordnung ist Anacron reichlich fehleranfällig. Hinzu kommt ein interner Bug, der mindestens die stündliche Ausführung („hourly“) betrifft. Unterm Strich ist es zuverlässiger, Cron-Jobs mit kürzeren Zeitintervallen festzulegen und den Zeitpunkt so zu legen, dass das Gerät höchstwahrscheinlich läuft.

(PC-Welt/ad)