Skalierbare Schaltzentrale

Mischbetrieb möglich

Im darauf folgenden Testabschnitt musste einer der beiden McData-Probanden zeigen, ob er sich auch mit unserem Testlabor-Switch, einem "Silkworm 3200" von Brocade, versteht. Mithilfe einer auf Anfrage von McData erhältlichen Anleitung waren wir in der Lage, die Interoperabilität zwischen den beiden Geräten innerhalb von zehn Minuten herzustellen. Allerdings sind dabei einige Punkte zu beachten und es gibt funktionelle Einschränkungen.

Grundvoraussetzung für die Zusammenarbeit der beiden Systeme ist, dass der McData-Switch im Modus "Open Fabric 1.0" und der Silkworm im "Interoperability"-Modus (Interopmode=1) betrieben wird. Außerdem muss der Sphereon als "Principal Switch" konfiguriert sein. Damit der Brocade entsprechend als "Subordinate Switch" agieren kann, ist es erforderlich, dessen Domain-ID auf einen höheren Wert als die des McData-Produkts zu setzen. Hierbei ist zudem zu beachten, dass McData und Brocade unterschiedliche Nummerierungs-Schemata für die Domain-ID verwenden. So entspricht die Domain-ID 1 von McData der Domain-ID 97 von Brocade und so weiter. Wir konfigurierten deshalb auf dem McData die Domain-ID 1 und auf dem Brocade-Switch die Domain-ID 98. Nach einigen Eingaben in den jeweiligen grafischen und kommandozeilenorientierten Benutzerumgebungen gelang es uns, die beiden Switches über einen E-Port miteinander zu verbinden. Anschließend mussten wir noch eine Zone einrichten, damit das Storage-System, das am McData-Switch angeschlossen war, vom Poweredge-Server aus, der am Brocade-Switch hing, gesehen werden konnte.

Über Intel I/O-Meter vergewisserten wir uns dann, dass der Datendurchsatz sich nicht von dem zuvor gemessenen Wert von 89 MByte/s unterschied. McData empfiehlt übrigens den Einsatz des Sanavigator für die Konfiguration der Zonen. Dessen aktuelle Version 3.5 versagte aber in unserer Umgebung den Dienst. Wir waren aber auch mit der SAN-Pilot-Software in der Lage, unsere Zonen zu konfigurieren, nicht jedoch mit den Web-Tools von Brocade. Für das Zoning gilt zudem die Einschränkung, dass nur Soft-Zoning über World Wide Names (WWN) unterstützt wird. Hard-Zoning per Domain-ID und Portnummer klappt laut McData in diesem Umfeld nicht.

Wir wiederholten auch in dieser gemischten Konfiguration den Test der Fabric-Rekonfiguration, wobei wir einmal beide FC-Geräte an den Brocade und das andere Mal beide an den McData-Switch anschlossen. Das Entfernen und Wiederhinzufügen des ISL hatte in keinem Fall negative Auswirkungen auf die Datenübertragungen.

Für den Abschluss unserer Funktionstests wollten wir wissen, ob sich die Firmware eines Sphereon-Switches tatsächlich im laufenden Betrieb aktualisieren lässt, ohne dass dies einen Einfluss auf die Datentransfers hat, die in dieser Zeit über den Switch abgewickelt werden. Dazu schlossen wir unseren Speicher und den Server an einen der beiden Sphereons an, initiierten anschließend einen größeren Datentransfer auf eines der beiden Raid-Volumes im SAN und führten dann per SAN-Pilot-Software ein Upgrade des Microcodes durch. Einige spannende Minuten vergingen, bis der Switch meldete, dass er die neue Firmware erfolgreich aktualisiert und geladen hatte. Während der ganzen Zeit wurde der Datentransfer munter fortgesetzt, ohne dass eine Unterbrechung zu erkennen war.