Captain Instinct und Co.

Sieben IT-Superhelden - ihre Superkräfte und ihre fatalen Fehler

Iceman

Superkraft: Leistung unter Druck

Nicht immer sind es außergewöhnliche Intuition oder übermenschliche Hingabe, die einen zum IT-Helden machen. Manchmal erfordern die Umstände, die Gelegenheit zu ergreifen. So wie Iceman von den X-Men, der sich mutig in Gefahr und unangenehme Situationen begibt.

Manche IT-Superhelden arbeiten am besten, wenn hoher Druck sie anspornt.
Manche IT-Superhelden arbeiten am besten, wenn hoher Druck sie anspornt.
Foto: @nt - Fotolia.com

2006 übernahm der selbständige IT-Berater Jason Wisdom ein Mandat bei der Versicherungssparte einer großen Bank, die ihre alten Bilanzierungssysteme auf den neuesten Stand bringen wollte, um neue Arten von Berichten zu generieren. Der CFO wollte eine möglichst billige und schnelle Lösung.

Bevor Wisdom beauftragt wurde, hatte das IT-Team schon mit der Programmierung begonnen - bis es nach ein paar Monaten in einer Sackgasse landete. Eine Besprechung jagte die nächste, nichts ging voran. Auch nachdem der Berater an Bord war, wurde noch Wochen darüber diskutiert, ob man ganz von vorne beginnen sollte.

IT-Team landet nach Monaten in der Sackgasse

"Ich bekam in diesen Sitzungen Kopfschmerzen", erinnert sich Wisdom. Also bat er darum, ihm einen Tag Zeit zu geben, verließ die Besprechung und löste noch am selben Nachmittag das Problem. Er überprüfte mehrere Formeln aus dem System von hinten nach vorne und testete sie mit Beispieldaten. "Es war die perfekte Kombination aus hohem Druck und der Freiheit, zu arbeiten, wie ich wollte. Außerdem hofften vier oder fünf Leute, dass ich Erfolg haben würde, weil neben meinem auch ihr Job auf dem Spiel stand", sagt er.

Das Problem war: Das Unternehmen wollte eine billige und schnelle Lösung, die außerdem gut sein sollte. Am Ende war sie gut, aber nicht mehr billig und schnell. Und das ist die Kehrseite des Iceman: Sein Einsatz resultiert allzu oft darin, dass Projekte ihr Budget sprengen.