SDSL drängt in den Markt

Stand der Technik

Wenn sich ein Unternehmen für eine SDSL-Standleitung entscheidet, installiert der Netzbetreiber vor Ort einen SDSL-Router. Dieser wird mit einem "DSL Access Multiplexer" (Dslam) verbunden, der in einem Hauptverteiler der Telekom steht. Von dort aus fließen die Daten auf den Backbone des Netzbetreibers, der typischerweise ringförmig aufgebaut ist. Sowohl Highway One als auch QSC haben sich durchgängig für SDSL-Technik von Lucent Technologies entschieden. KKF.Net nutzt Nokia-Equipment. Die Geräte entsprechen den US-Standards. Während in den USA schon seit einiger Zeit SDSL-Dienste verfügbar sind, betreten die Anbieter in Europa Neuland. Hier sind auch noch einige Details zu klären: Die Standardisierungsgremien "European Telecommunications Standards Institute" (ETSI) und "International Telecommunication Union" (ITU) haben noch keinen Standard für SDSL definert. Darin sehen einige Experten ein Problem für die Netzbetreiber. In den USA läuft der SDSL-Dienst über analoge "Pots-Leitungen" (Pots = Plain Old Telephone Service). In Deutschland sind die Leitungen digital. Darum lasse sich der Standard des "American National Standards Institute" (ANSI) nicht ohne weiteres auf europäische Verhältnisse übertragen, heißt es. Für den Netzwerkriesen Cisco ein Grund, den europäischen Markt erst nach abgeschlossener Standardisierung zu beliefern. Das Problem sei, dass es beim Einsatz von US-Geräten zu Interferenzen zwischen SDSL-Daten und ISDN-Sprachverkehr in den Leitungen der Telekom kommen könne. In einem solchen Fall dürfte die Telekom sogar den Roll-out im Störungsgebiet stoppen. Diese Problematik erwarten die Breitband-Anbieter anscheinend nicht. Sie vertrauen auf die Erfahrungen ihrer Ausrüster. Läuft alles wie geplant, bietet QSC bis Ende des Jahres in 40 Städten SDSL-Verbindungen an. Auch Highway One und KKF.Net wollen weiter expandieren. Der Markt ist da.