Schritt für Schritt in Richtung Echtzeit

Multicasting: Suche nach einfacheren Lösungen

Erst zum zweiten Mal seit ihrer Gründung trat in Oslo die "Authentication, Authorization and Accounting"-Arbeitsgruppe (AAA) zusammen. Sie will eine Architektur für die Authentifizierung, Autorisierung und Abrechnung (Accounting) im Internet definieren. Dahinter steht die Absicht, Basisprotokolle für Applikationen wie IP-Telefonie, Bandbreiten-Broker oder Network-Access-Server zu entwickeln.

Einen Standard für IP-Multicast zu erarbeiten, erwies sich als wesentlich schwieriger als ursprünglich angenommen. Obwohl die Grundlagen bereits vor zehn Jahren gelegt wurden (RFC1075, RFC1112), sind die zuständigen Gruppen weiterhin aktiv. So beschäftigen sich die Teams "Protocol Independent Multicast" (PIM), "Interdomain Multicast Routing" (IDMR) und "Multicast Source Discovery Protocol" (MSDP) mit dem Routing von Multicast-Verkehr. Die Gruppe "Multicast Address Allocation" (Malloc) arbeitet an einer Architektur zur dynamischen Zuteilung von Multicast-Adressen, und die Working Group "MBONE Deployment" (MBONED) widmet sich dem Einsatz von Multicast-Protokollen.

Ein Manko der IP-Multicast-Architektur ist ihre Komplexität. Deshalb fand in Oslo ein initiales Treffen statt - das "Maestro Bird of a Feather". Das Ziel der Initiative ist, IP-Multicasting einfacher zu machen. Einige Teilnehmer schlugen zu diesem Zweck Änderungen am Adressierungsverfahren vor. Außerdem wurde darüber debattiert, welche Vereinfachungen im Fall eines einzelnen Senders möglich sind. Die Entscheidung, ob zu diesem Thema eine eigene Arbeitsgruppe gebildet wird, vertagten die IETF-Mitglieder bis zum nächsten Meeting, das im November in Washington stattfindet.