Schluss mit lahmen Anschlüssen: Breitbandalternativen zu DSL

Powerline – das Netz aus der Steckdose

Einstmals gehypt, spielt die Internet-Versorgung über das Stromkabel inzwischen (fast) keine Rolle mehr. Schuld daran ist die technisch komplexe Umsetzung von Powerline Communications (PLC): Da eine Stromleitung ohne Abschirmung ähnlich wie eine Antenne auch Signale aus der Umgebung und von angeschlossenen Geräten aufnimmt, ist für eine gute Verbindung ein mit 1 bis 50 Megahertz relativ hochfrequenter Sendepegel erforderlich.

Um zu verhindern, dass die daraus resultierenden Abstrahlungen andere Funkdienste wie Polizei-, Militär- und Amateurfunk stören, hat die damalige Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) strikte Grenzwerte für erlaubte Störfeldstärken in der ab Juli 2001 gültigen Nutzungsbestimmung 30 (NB 30) definiert.

Obwohl die hohen Auflagen später wieder zurückgenommen wurden, scheinen die meisten potenziellen Anbieter, eben die großen Energieversorger wie Eon oder RWE, ihr Interesse an Powerline verloren zu haben. Grund dafür ist – neben der schwachen Nachfrage - vermutlich, dass PLC bei einer breiten Nutzung relativ langsam ist: Zwar ist theoretisch eine Bandbreite bis zirka 14 Mbit/s möglich, dabei handelt es sich jedoch um die maximale Datenrate, die sich die einzelnen Teilnehmer teilen müssen.

Bei den heute noch aktiven Anbietern, dazu zählen Piper.net (Hameln), ODR TSG (Ellwangen), Schnell-im-Netz (Hassfurt), Vype (Mannheim) sowie die Dresdner Powerkom ist gerade einmal von einer mehrfachen ISDN-Geschwindigkeit die Rede.