Rundumschlag: SCO droht Linux-Distributoren

IBM will Unix bedeutungslos machen

IDGNS: UnitedLinux zu verlassen ist also immerhin eine der Möglichkeiten?

Chris Sontag: Diese Frage möchte ich bis auf Weiteres verschieben.

IDGNS: Was gab den Ausschlag für den Prozess gegen IBM? Warum gerade jetzt und nicht schon vor einem Jahr?

Chris Sontag: Gegen Ende letzten Jahres begannen wir mit der Arbeit an Initiativen, die auf SCO-Code basieren. Wir haben uns in verschiedenste Themen eingearbeitet, wobei wir uns bereits einige Sorgen machten. Dann fuhren wir zu Anfang dieses Jahres auf die "LinuxWorld" und hörten Äußerungen von Steve Mills, einem Senior Executive bei IBM, der dort für die generelle Software-Strategie verantwortlich ist. Im Wesentlichen sagte er, dass IBM seine Expertise zu AIX nutzen wolle, um Linux mit Unix konkurrenzfähig zu machen. Und in diesem Stil fuhr er fort und sagte zum Beispiel auch, dass mit Hilfe von IBM Unix bedeutungslos gemacht würde. IBM ist ein SCO-Lizenznehmer der Unix-Technologie, diese Lizenz geht zurück auf Verträge mit AT&T. Damit wurde IBMs Haltung natürlich zu einem großen Problem für uns.

IDGNS: IBM ist ein riesiger Konzern mit Taschen voller Geld und großer politischer Schlagkraft. Glauben Sie, dass Sie diesen Prozess gewinnen können?

Chris Sontag: Wir sind sehr zuversichtlich. Wir glauben, dem Gericht zu gegebener Zeit eindeutige Beweise vorlegen zu können.