Internetzensur und virtuelle Welten prägen mediale Diskussion

Rückblick 07: Social Networking und der Streit ums Urheberrecht

Internetzensur 2007

Trotz der immensen Bedeutung des neuen Mediums, das mittlerweile schon einige Jahre auf dem Rücken hat und seinen Kinderschuhen längst entwachsen ist, werden die klassischen Medien nicht müde zu betonen, dass sie sich vor einer Verdrängung am Markt nicht fürchten. Vielmehr wird das ergänzende Miteinander in den Mittelpunkt gerückt und das Web mitunter sogar als Rettung für die traditionellen Medienfabriken inszeniert.

Traurige Rekorde sowohl in den klassischen wie neuen Medien gab es auch in diesem Jahr wieder aufgrund von weltweit verbreiteter Zensur sowie der Verfolgung und Ermordung von Journalisten. Besonders besorgniserregend entwickelte sich die Situation in Ländern wie China, dem Iran, Saudi Arabien und Burma. Aber auch in Russland und in Mitteleuropa zeigten sich teilweise bedenkliche Maßnahmen seitens der Regierungen.

Vor allem die Internetzensur erlebte 2007 eine Hochblüte und fast regelmäßig sorgten Inhaftierungen von Bloggern und Cyber-Dissidenten für weltweites Aufsehen. In China ließen die Behörden im Sommer einen Weblog-Schreiber gar in die Psychiatrie einweisen, weil er regimekritische Beiträge verfasst hatte. Die Organisation Reporter ohne Grenzen übte insbesondere in Hinblick auf die Olympischen Spiele im kommenden Jahr immer wieder heftige Kritik an der chinesischen Regierung. Bleibt zu hoffen, dass sich die Situation 2008 nicht weiter verschlechtert und die negativen Rekorde aus diesem Jahr nicht neuerlich gebrochen werden. (pte/mje)