Internetzensur und virtuelle Welten prägen mediale Diskussion

Rückblick 07: Social Networking und der Streit ums Urheberrecht

Urheberrecht im Brennpunkt

Das Urheberrecht war 2007 aber auch der Brennpunkt in der Musik- und Videobranche. Nach wie vor kämpft die Musikindustrie gegen Copyright-Verletzungen im Internet, zieht gegen Filesharer vor Gericht und zeigt sich uneins beim Thema Kopierschutz (DRM). Während sich Konzerne wie Apple und Universal Music mittlerweile vom Digital Rights Management verabschiedet haben, halten andere weiterhin an ihrem traditionellen Denkmuster fest und zeigen wenig Bemühungen, sich mit Downloads und dem digitalen Zeitalter anzufreunden. Die Kopierschutzdebatte weitete sich in diesem Jahr auch auf die Filmszene aus, in der Inhalte ebenfalls häufig mittels DRM vor Piraterie geschützt werden.

Vor allem Online-Portale wie YouTube haben Anlass zur Diskussion gegeben, weil dort immer wieder urheberrechtlich geschützte Videos aufgetaucht sind. Im Frühling mussten sich die Plattformbetreiber deswegen auch in Deutschland vor Gericht stellen. Mittlerweile setzt Google daher auch verbesserte Filtersystem zum Aufspüren geschützter Inhalte ein und hat im Laufe des Jahres zudem vermehrt nach Kooperationsmöglichkeiten mit Fernsehsendern und Musikern gesucht.

Nach Partnerschaften wird aber auch von der anderen Seite, von Fernsehsendern und Zeitungen gesucht, die im Zuge des Digitalzeitalters ohne crossmediale Geschäftsmodelle nicht mehr auskommen. Die klassischen Medien verbreiten trotz teils rückläufiger Auflagenzahlen und sinkender Einschaltquoten durchwegs Optimismus und stellen sich der Herausforderung Internet in dem Bewusstsein, dass sich die Zukunft hinter dem inzwischen etwas strapazierten Wort Medienkonvergenz verbirgt. So starten immer mehr Fernsehsender mit neuen Online-Angeboten durch und keine Zeitung kann mehr auf einen ansprechenden Internetauftritt verzichten.