RFID überfordert ERP-Software

Enorme Datenmengen

Als in ersten Experimenten RFID-Leser mit ERP -Systemen gekoppelt wurden, ging die Software wegen der enormen Datenmenge rasch in die Knie. Daher entwarfen einige Softwarehäuser spezielle Middleware, die aus dem RFID -Datenwust die Informationen herausfiltert, die für bestimmte Prozesse relevant sind. Doch damit ist es nicht getan. "Oft können ERP-Systeme nicht schnell genug auf RFID-Daten reagieren", erläutert Nigel Montgomery, European Research Director bei AMR Research aus Großbritannien.

Es sei wenig hilfreich, wenn eine Lastwagenladung zwar in wenigen Sekunden erfasst werden kann, dann aber in der Abfertigungshalle warten muss, bis die Business-Software den Wareneingang verbucht hat. Das Problem liegt nach Einschätzung Montgomerys unter anderem an der Art, wie solche Systeme eingerichtet und genutzt werden. So verwendeten Unternehmen vielfach Batch-Läufe, statt die Daten in Echtzeit zu verarbeiten.

Doch selbst wenn dieses Manko nicht mehr besteht, fehlt es noch an Erfahrungswerten. "Einige ERP-Programme kommen zwar prinzipiell mit RFID-Daten zurecht, doch hat bisher keiner in wirklich großem Umfang Tag-Informationen verarbeitet", so Montgomery. Seiner Meinung nach werden viele Anwender ihre ERP-Umgebungen austauschen oder durch zusätzliche Produkte ergänzen müssen, wenn RFID erst richtig ins Fliegen kommt.