Daten nach Nutzungsgrad ablegen

Ratgeber Storage Tiering - in Schichten zum optimalen Speicher

Storage Tiering: Lösungen für den Mittelstand

Dediziert für mittelständische Anwender ausgelegt ist dagegen Version 15 der Eternus-SF-Management-Software, die Fujitsu im Mai 2012 vorstellte. Sie wird zusammen mit den Eternus-DX-Speichersystemen ausgeliefert und unterstützt ATS respektive Automated Storage Tiering (AST). Dieselbe Zielegruppe spricht Dell mit Dell Compellent Automated Tiered Storage an. Die "Data-Progression"-Technik von Compellent erlaubt es, Daten in Fragmente ("Junks") von 512 KByte bis 4 MByte aufzuteilen und auf unterschiedlichen virtualisierten Storage-Ressourcen zu speichern. Wo welche Daten vorgehalten werden, kann der Administrator der Policy Engine von Dell Compellent überlassen oder manuell vorgeben.

EMC, laut IDC Markführer bei festplattenbasierten Storage-Systemen, spricht den Mittelstand mit dem EMC VNX an, in Verbindung mit FAST VP und der FastCache-Software. FastCache verwendet Enterprise-Flash-Laufwerke, um die vorhandene Cache-Kapazität auf bis zu 2 Terabyte zu erweitern. Die Lösung überwacht eingehende I/O-Vorgänge (Input/Output) auf deren Zugriffshäufigkeit und kopiert automatisch häufig verwendete Daten aus den Back-End-Laufwerken in den Cache. Damit lässt sich die Leistung bei Arbeitslastspitzen erhöhen.

Hitachi wiederum führt Hitachi VSP mit Dynamic Tiering ins Feld. Pro Volume lassen sich drei Tiers einrichten, mit SSDs, Fibre-Channel- beziehungsweise SAS-Laufwerken sowie SATA-Harddisks. Dynamic Tiering nutzt eine Tiering Page Size von 42 MByte. Ein Volume kann bis zu 60 TByte groß sein.

IBMs Easy-Tier-Software unterstützt zwei Ebenen - die eine mit SSDs, die andere mit unterschiedlichen Festplattentypen. Ebenso wie Hitachi nutzt Easy Tier eine "Heat Map", um zwischen "heißen", sprich wichtigen und besonders gefragten Daten und "kalten" Informationen zu differenzieren. Das bereits erwähnte Storwize-7000-System kommt sowohl für größere als auch für mittelständische Anwender in Betracht. In Storwize integriert ist eine Echtzeit-Datenkompressionstechnik. Dank ihr können auf den Storage-Systemen laut IBM bis zu fünf Mal mehr Daten gespeichert werden als bei Konkurrenzsystemen. Das Komprimieren und Dekomprimieren soll keine negativen Auswirkungen auf die Performance haben.

Bei HPs 3PAR-F-Systemen in Verbindung mit Adaptive Optimization lassen sich Daten-Chunklets von 256 MByte auf unterschiedliche Tiers verteilen. Mit Adaptive Optimization kann der Administrator festlegen, ob das automatische Storage Tiering eher eine hohe Leistung oder niedrige Kosten berücksichtigen soll. Besonders ausgeprägt sind bei HPs Ansatz die Automatisierungsfunktionen, sprich die automatische Verlagerung von Daten auf Grundlage von Regeln (Policies).

Eine Sonderstellung in Bezug auf Automated Tiered Storage nimmt NetApp mit den FAS-Systemen der Reihen 2000 und 3000 ein. Der Hersteller setzt bei Virtual Storage Tiering auf Flash-basierte PCIe-Cache-Module in Verbindung mit der Cache-Speicherung sowohl von Random-Lese- als auch -Schreibvorgängen durch die automatisierte Verwendung von SSD-Laufwerken. Diese Technik namens Flash Pool stellt laut NetApp sicher, dass für die Mehrzahl der Applikations-Workloads die Festplattentechnik zum Zuge kommt, die sich in puncto Kapazität dafür am besten eignet. Als Primärspeicher dienen im Gegensatz zu den Lösungen anderer Hersteller SATA-Platten.