Kaufberatung PC-Prozessoren

Ratgeber: Die richtige Desktop-CPU

Core i3-2x00, i5-2x00, i7-2x00 und Pentium für Socket LGA1155

Im Januar 2011 stellte Intel den Core i5-2x00 und Core i7-2x00 für den neuen Sockel LGA1155 vor. Inzwischen gibt es auch den Core i3-2x00. Die auffälligste Neuerung der Sandy-Bridge-Prozessoren ist die Integration der CPU-Kerne und der Grafik-Engine auf einem gemeinsamen Siliziumplättchen. So warten die CPUs mit einer sogenannten Ring-Architektur auf, bei der die einzelnen Cores und die Grafik-Engine an den gemeinsamen Last-Level-Cache (LLC) angebunden sind.

Sowohl der Core i5-2x00 als auch der Core i7-2x00 arbeiten mit vier Kernen (Ausnahme: Core i5-2390T mit Dual-Core). Die Core-i7-Modelle beherrschen zusätzlich noch Hyper-Threading. Den Core i3-2x00 stattet Intel mit zwei Kernen plus Hyper-Threading aus. Der Speicher-Controller ist wie schon bei den Nehalem- und Westmere-Prozessoren ebenfalls wieder auf dem Prozessor integriert. Dabei werden wieder zwei DDR3-Channels unterstützt. Die CPUs steuern die DIMMs mit maximal 1333 MHz an. Sandy-Bridge-Prozessoren erhalten erstmals auch den neuen Befehlssatz "Advanced Vector Extensions" AVX. AVX ist für Intel der nächste großen Schritt seiner Befehlssatzerweiterungen. AVX-Prozessoren sollen Floating-Point-Anwendungen sowie Multimedia-Applikationen in der Peak-Performance um den Faktor zwei beschleunigen können. Dabei bleiben AVX-CPUs kompatibel zu den bisherigen Befehlssätzen wie beispielsweise SSE4.

Ringarchitektur: In einem unidirektionalen Ringbus im LLC lassen sich die Daten transportieren und von den Kernen und der Grafik gemeinsam nutzen.
Ringarchitektur: In einem unidirektionalen Ringbus im LLC lassen sich die Daten transportieren und von den Kernen und der Grafik gemeinsam nutzen.
Foto: Intel

Bei der integrierten Grafik von Sandy Bridge handelt es sich um die sechste Generation von Intels Engine. Beim Vorgänger "Graphics Media Accelerator HD" der Westmere-CPUs Core i3-500 und Core i5-600 ist diese noch zusammen mit dem Speicher-Controller auf einem separaten Siliziumplättchen untergebracht. Sandy Bridge vereint die Grafik nun zusammen mit den CPU-Cores auf einem Die. Entscheidender für eine höhere Performance ist aber der direkte Zugriff der Grafik-Engine auf den gemeinsamen Last Level Cache. Somit fängt der Cache langsamere Speicherzugriffe sowohl von den CPU-Kernen als auch von der Grafik-Engine ab. Der Zugriff auf den Cache ergibt für die Grafik laut Intel einen 64-fach höheren Durchsatz als beim traditionellen Speicherzugriff.

Für die integrierte Grafik bei den Sandy-Bridge-Desktop-Prozessoren verwendet Intel die Bezeichnung HD Graphics 2000 und HD Graphics 3000. Die 2000er Version verfügt dabei über sechs Execution Units, der 3000er Variante stehen zwölf Ausführungseinheiten zur Verfügung. Bei seinen neuen Core-Prozessoren der zweiten Generation verbaut Intel je nach Modell sowohl die HD Graphics 2000 als auch die HD Graphics 3000.

Bei den Pentium-Serien G600 und G800 handelt es sich ebenfalls um LGA1155-CPUs mit Sandy-Bridge-Architektur und integrierter Grafik. Den Dual-Core-Prozessoren fehlt im Vergleich zum Core i3-2x00 Hyper-Threading sowie der AVX-Befehlssatz. Dann gibt es noch die Serie Celeron G500. Den Dual-Core-Prozessoren mit Sandy-Bridge-Architektur wurde im Vergleich zum Pentium G600 ein von 3 auf 2 MByte verkleinerter L3-Cache spendiert. Der integrierte Dual-Channel-Speicher-Controller muss sich mit DDR3-1066 begnügen, während der Pentium G600 DDR3-1333 ansteuern darf. Die integrierte Intel HD Graphics besitzen beide. Mit der Celeron G400 Serie gibt es zudem Single-Core-Varianten.