Push Mail mit Exchange 2003 SP2

Exchange-Frontend und Firewalls

Falls Sie Frontend-Server einsetzen, müssen Sie beachten, dass der EAP auf dem Frontend läuft, die Benachrichtigung über Änderungen im Postfach aber vom Backend getriggert wird. Daher muss vom Backend zum Frontend der UDP Port 2883 offen sein. Falls dieser Port in Ihrer Umgebung problematisch ist, können Sie in der Registry unter HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\MasSync\Parameters auch einen anderen Port festlegen. Am besten, Sie überprüfen mit dem Befehlt netstat –ano oder dem Tool PortQry, ob Ihr Frontend auf dem festgelegten Port auf UDP-Pakete hört.

Besonderes Augenmerk müssen Sie auch auf Ihre Firewall richten. Während des Heartbeat-Intervalls kann es sein, dass das Endgerät und der EAP nicht miteinander kommunizieren müssen. Viele Firewalls sind so konfiguriert, dass sie eine inaktive Verbindung nach einigen Minuten kappen, was im Falle von Direct Push kontraproduktiv ist. Da der Heartbeat bis zu 59 Minuten betragen kann, sollten Sie inaktive ActiveSync-Verbindungen auf Ihrer Firewall erst nach einer Stunde kappen. Falls Ihnen das zu lange erscheint, sollte der Wert zumindest nicht kleiner als 15 Minuten gesetzt werden. Weitere Informationen hierzu enthält der Artikel 905013 in der Knowledge Base.

Heartbeat und Kosten überwachen

Der EAP merkt sich die jeweils letzten 200 gemeldeten Heartbeat-Intervalle und bildet aus diesen einen Durchschnitt. Sinkt der Durchschnitt unterhalb eines bestimmten Wertes, wird eine entsprechende Warnung in das Event Log geschrieben. Bei welchem Wert die Warnung erzeugt wird und wie viele Heartbeats der Server in die Betrachtung einfließen lassen soll, können Sie ebenfalls in der Registrierung einstellen, und zwar unter HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\MasSync\Parameters.

Gerade wenn Sie Direct Push erstmalig einführen, sollten Sie den Heartbeat im Auge behalten. Denn ein niedriger Heartbeat-Wert bedeutet vor allem, dass sehr häufig Pakete zwischen dem mobilen Endgerät und dem Server ausgetauscht werden. Und in der Menge können sich diese Pakete sehr schnell zu größeren Kosten addieren. Das trifft vor allem dann zu, wenn zusätzlich die Verbindung an sich, also die GPRSVerbindung am Endgerät, immer wieder zusammenbricht. Denn einige Provider runden den GPRS-Verkehr pro Verbindung am Ende auf 100 K auf und rechnen nicht nach tatsächlichem Volumen ab. So können die Mobilfunkkosten regelrecht explodieren, obwohl man gefühlt vielleicht gar nicht so viele Daten austauscht.