Zu viele Abteilungen mischen mit
Personalplanung läuft immer noch chaotisch ab
Vermittlerin zwischen IT und HR
Wie aber sieht die Personalstrategie in der Realität aus? Bei Hellmann Worldwide Logistics, einem weltweit agierenden Unternehmen, mit deutschem Hauptsitz in Osnabrück, steht das Thema Personalbeschaffung, speziell in der IT, ganz oben auf der Prioritätenliste. CIO Jürgen Burger, der für diesen Sektor verantwortlich ist, hat eine interessante Lösung initiiert: "Als Vermittlerin zwischen IT- und HR-Abteilung fungiert eine IT-Mitarbeiterin aus meinem Verantwortungsbereich." Die Kollegin sei im Vorfeld in Personal-Themen fit gemacht worden. "Ihr Wissen umfasst alle HR-Themen wie Training, Rekrutierung, Gehalts-Management etc.", sagt Burger. Durch ihre Vermittlungstätigkeit wird seiner Meinung nach eine Schärfung der IT-Profile erreicht. Freut sich der CIO: "Die Mitarbeiterin ist sozusagen mein erweiterter Arm in die Personalabteilung, was mich sehr entlastet."
Ohne diese "Point-of-Contact-Lösung" würde der Personalbereich, davon ist Burger überzeugt, viele Rekrutierungs-Aufgaben übernehmen, bei denen die Vorstellungen zwischen IT- und Personalsektor auseinanderklaffen würden. "Um die geeigneten IT-Leute zu finden, muss der Rekrutierende sowohl in puncto IT und HR-Know-how fit sein", erklärt der Hellmann-Manager. Genau diese Forderungen erfülle seine Mitarbeiterin. Das HR-Management - egal ob es sich um Einstellungs-, Weiterbildungsmaßnahmen oder das Accessment -Center handle, läge weiterhin in der Verantwortung der Personalabteilung.
Dass die Personalplanung und -beschaffung ein Thema des Top-Managements ist, kann Burger nur bestätigen: "Schließlich ist es für die Unternehmenskultur überaus wichtig, dass die richtigen Leute an der richtigen Stelle tätig sind."
Das gelte auch für die IT. "Hier müssen die richtigen Positionen auf den richtigen Level gebracht werden", betont Burger. Während bei vielen High-Tech-Leuten Spezialwissen entscheidend sei, sei bei den höheren Positionen Management-Qualifikation gefragt.
Freelancer wiederum würden von Mitarbeitern in der Fachabteilung ausgewählt. Hier geht es seiner Ansicht nach vorrangig um Fachwissen und Kompetenz. "Die Entscheidung für einen oder mehrere Externe trifft der jeweilige IT-Direktor", erklärt der CIO. Zur Unterstützung würden diverse Datenbanken und Personalvermittler herangezogen. Sowohl die Personalplanung und -beschaffung als auch der Einsatz von Externen seien aufgrund des Fachkräftemangels so wichtig, dass die entsprechenden Maßnahmen in jedem Unternehmen ganz oben auf der Agenda stehen sollten. Burger kurz und bündig: "Wenn das Thema für den Chef nicht wichtig ist, ist ihm auch seine Abteilung nicht wichtig - wenn es für das Unternehmen nicht wichtig ist, ist irgendwann in puncto Fachkräftemangel der Zug abgefahren."
- 39.000 offene IT-Stellen...
...zählt der Branchenverband Bitkom 2013 in der ITK- und in den Anwenderbranchen. - 13.800 offene Stellen...
...haben Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen. - 15.000 neue Arbeitsplätze....
...sind voraussichtlich dieses Jahr in der ITK-Branche entstanden. Das sind 10.000 weniger als 2012. - Mit mehr als 52.000 Erstsemestern..
ist ein Rekord an Studienanfängern in der Informatik erreicht. - Informatik...
...ist nach Wirtschaftswissenschaften und Maschinenbau das Studienfach mit den meisten Studenten. - 50 Prozent...
...beträgt die Quote der Studienabbrecher in Informatik. - 17.000 Informatikabsolventen....
...verlassen 2013 die deutschen Hochschulen. Im Jahr 2000 waren es rund 5600 Informatikabsolventen. - 22 Prozent der Informatikstudenten....
..sind Frauen. Vor 30 Jahren betrug der Anteil der Informatikstudentinnen 19 Prozent. - Erstmals über 40.000 Auszubildende...
...gibt es im Ausbildungsjahr 2013/2014 in den IT-Berufen. - Im September 2013 standen 14.050 Ausbildungsplatzbewerbern...
....12.532 gemeldete Stellen gegenüber. Das Verhältnis von 1,1 Bewerbern auf eine Ausbildungsstelle entspricht exakt dem Wert für den gesamten Ausbildungsmarkt in Deutschland. - Um 1,7 Prozent erhöhte...
..sich die Zahl der Ausbildungsverträge gegenüber dem Vorjahr. Verantwortlich dafür ist das starke Plus bei den Fachinformatikern, während die Zahl der Systemelektroniker zurückgingen.