Die interne IT muss sich neuen Aufgaben stellen

Operatives Sourcing-Management

Im Ende liegt der Neuanfang

Die flexible Nutzung von Services im Rahmen von Multi-Sourcing-Ansätzen bedarf nicht nur Steuerungs-, Integrations- und Übergangsvereinbarungen, sondern auch eines einvernehmlich festgelegten Ausstiegsszenarios. Nicht nur in alten Outsourcing-Verträgen, auch in neuen Cloud-Service-Szenarien fehlen solche Vereinbarungen manchmal vollständig. Das birgt erhebliche Risiken bei einem Providerwechsel und kann den erwarteten Nutzen durchaus konterkarieren.

Die Ausgestaltungsarten des Multi-Sourcing in ihren unterschiedlichen Sourcing-Formen erfordern aber Wechselszenarien. Leistungen werden dann über andere Provider oder von der Inhouse-IT erbracht. Die Flexibilität verlangt es, dass Liefer- und Leistungsbeziehungen für wesentlich kürzere Zeiträumen festgeschrieben werden als beim Outsourcing der ersten Generation. Kurze Laufzeiten, Wechselszenarien in Form eines Exit-Plans, Beschreibungen der Exit-Leistungen und -Kosten sowie eindeutig festgeschriebene Verantwortlichkeiten sind unabdingbar. Eine weitere Grundlage liefern klar definierte Leistungsschnitte über standardisierte und modularisierte Services, so dass die zum Teil bekannten Probleme aus den Leistungsverzahnungen zwischen Kunde und Provider vermieden werden. Wird zudem der Übergang von Ressourcen und Assets vermieden, wirkt sich das positiv auf die Kosten und den Zeitaufwand aus.

Zum Steuern und Begleiten eines Wechsels wird innerhalb des Sourcing-Managements ein Exit-Management erforderlich. In Zusammenarbeit mit den Integrationsaktivitäten des Sourcing-Managements ermöglicht es erst eine neue Art, Services zu beziehen und einzubinden. Gleiches gilt für die Providerseite, die zusätzlich geänderte Geschäftsmodelle benötigt. Sie muss den geänderten Wunsch nach flexiblen Multisourcing-Ansätzen mit den eigenen Geschäftszielen in Einklang zu bringen. Die Vermeidung von Kostentreibern der Vergangenheit (Transfervolumen) und die neue Sicht des Kunden, der nicht mehr nur Kostenoptimierung betreiben will, liefern hierzu Anstöße. Konflikte zwischen Kunde und Provider lassen sich minimieren.