Network Attached Storage für KMU

NAS-Test: Netgear ReadyNAS Pro 6

Konfiguration Storage, iSCSI und Backup

Unter Volumes erfolgt die RAID-Konfiguration der ReadyNAS. Serienmäßig ist bei den Netgear-Geräten X-RAID2 aktiv - das Verfahren sorgt automatisch für den bestmöglichen RAID-Level. Bei den Einstellungen von X-RAID2 lässt sich wählen, ob beim Hinzufügen einer Festplatte automatisch die Kapazität erweitert werden soll oder eine doppelte Redunanz erwünscht ist. Der Vorteil von X-RAID2 ist auch, dass beim Hinzufügen einer zusätzlichen größeren Festplatte auch die komplette Kapazität der neuen HDD für das RAID genutzt wird. Bei klassischen RAIDs wird von allen Platten immer nur die Kapazität der kleinsten verbauten HDD verwendet.

X-RAID2: Die voreingestellte Konfiguration sorgt automatisch für den idealen RAID-Level in Bezug auf Performance und Redundanz.
X-RAID2: Die voreingestellte Konfiguration sorgt automatisch für den idealen RAID-Level in Bezug auf Performance und Redundanz.

Wer selbstständig den RAID-Level wählen will, muss in den Flex-RAID-Modus wechseln. Das Prozedere hierfür ist allerdings umständlich: Zuerst muss die ReadyNAS über den Menüpunkt System/Update in die Werkseinstellungen zurückversetzt werden. Während einer der nachfolgenden zehnminütigen Startphase im RAIDar muss auf Konfigurieren geklickt werden. Erst jetzt lässt sich der Flex-RAID-Modus mit manueller Wahl des RAID-Levels konfigurieren. Bei diesem Vorgang gehen allerdings sämtliche Daten auf dem Volume sowie alle vorgenommenen Einstellungen im ReadyNAS Pro 6 verloren. Zwar kommt der Wechsel von einem X-RAID2 in den Flex-RAID-Modus normalerweise selten vor, dennoch gibt es von der Konkurrenz deutlich einfachere Vorgehensweisen für die Plattenkonfiguration. Praktisch indes ist, dass sich wenigstens alle Einstellungen der ReadyNAS in einem Konfigurations-File speichern und später wieder einlesen lassen.

iSCSI-Initiator: Unter Windows wird das iSCSI-Volume erkannt und als neues Laufwerk in den Gerätemanager eingebunden.
iSCSI-Initiator: Unter Windows wird das iSCSI-Volume erkannt und als neues Laufwerk in den Gerätemanager eingebunden.

Das Einrichten von iSCSI-Volumes wird im Web-Interface ebenfalls unter Volumes erledigt. Nach Eingabe des Target-Namens, der LUN-Beschreibung und der Größe des iSCSI-Drives lässt sich wählen, ob alle Initiators Zugriff auf das Volume haben sollen oder eine CHAP-Authentifizierung erforderlich ist. Um unter Windows Zugriff auf das iSCSI-Volume zu erhalten, muss der iSCSI-Initiator gestartet werden (Windows-Taste drücken und iSCSI-Initiator lostippen). Typischerweise ist der Dienst noch nicht am Laufen, und Windows weist auf den erforderlichen Neustart des Systems hin. Ist auf der ReadyNAS Pro 6 das iSCSI-Volume für alle freigegeben, so sollte das Volume unter den iSCSI-Eigenschaften in Windows nun sichtbar sein. Das iSCSI-Volume ist im Gerätemanager als weiteres Laufwerk eingebunden und lässt sich mit der Datenträgerverwaltung konfigurieren.

Netgear bietet bei der ReadyNAS umfangreiche Optionen für die Datensicherung an. Das beginnt bei den Snapshots, die sich manuell oder zeitgesteuert automatisch erstellen lassen. An der Front des ReadyNAS Pro 6 gibt es auch einen Backup-Knopf, mit dem sich jederzeit durch Drücken ein vorher definierter Backup-Job durchführen lässt. Support für Apples Time Machine bietet die ReadyNAS ebenfalls. Ein Backup lässt sich bei der NAS individuell für jeden angelegten Backup-Job auf vielen Ziel ablegen: Hierzu zählen unter anderem FTP, NFS Server, Rsync Server, angeschlossene USB-Geräte, iSCSI-Volumes, Shares auf der ReadyNAS.

iSCSI-Volume erzeugen: Neben der Kapazität lässt sich auch eine CHAP-Authentifizierung einstellen.
iSCSI-Volume erzeugen: Neben der Kapazität lässt sich auch eine CHAP-Authentifizierung einstellen.

Netgear bietet mit der ReadyNAS für zwölf Monate den kostenfreien Cloud-Dienst ReadyNAS Vault an. Werden 100 GByte Cloud-Speicher auf der ReadyNAS Pro 6 aktiviert, so generiert das Gerät automatisch ein neues Share mit dem Namen vault. Alle in diesem Share gespeicherten Daten werden dann automatisch auch im Netgear Secure Vault Data Center gesichert.

Netgear bietet für die ReadyNAS eigene Add-ons an, die sich in das RAIDiator-Betriebssystem auf Wunsch installieren lassen. Hierzu zählen ReadyNAS Remote und ReadyNAS Replicate. Weitere Add-ons vom Hersteller sind ReadyNAS Photos II sowie Surveilance. Den Symantec Backup Exec Remote Agent for Linux and UNIX Servers gibt es ebenfalls. Eine Vielzahl weiterer verfügbarer Add-ons sind in der Netgear-Community verfügbar.