Ventoy: Multiboot-USB-Stick erstellen

Sie nutzen verschiedene USB-Sticks, etwa um Linux-Distributionen auszuprobieren oder Windows zu installieren? Mit Ventoy reicht ein Stick aus.
Bildergalerie
Vorkenntnisse:
Foto: luchunyu_shutterstock

01Ventoy herunterladen

Mit dem Open-Source-Tool Ventoy lässt sich eine Vielzahl von Betriebssystemen auf einem einzigen USB-Datenträger unterbringen und starten. Sie benötigen neben dem Tool selbst die jeweiligen Images, die als ISO-, WIM-, IMG-, VHD(x)- oder EFI-Dateien vorliegen können. Diese Dateien stellt der Anbieter des entsprechenden Betriebssystems, etwa einer Linux-Distribution, meist kostenlos zum Download bereit.

Um Ventoy herunterzuladen, öffnen Sie die Projektseite auf Github und scrollen nach unten bis zum Abschnitt Assets. Darunter sind verschiedene Dateien aufgeführt, deren Verwendungszweck sich aus ihrem Namen ergibt. Wenn Sie Windows nutzen, klicken Sie in der aktuellen Version des Tools auf ventoy-1.0.80-windows.zip. Die nachfolgenden Schritte beziehen sich auf dieses Release.

Der Download startet bei den meisten Browsern nun automatisch. Anschließend navigieren Sie zu der heruntergeladenen Datei. Das können Sie über den Windows-Explorer machen oder wie bei Google Chrome, indem Sie am unteren Bildschirmrand auf den Pfeil neben dem Dateinamen klicken und In Ordner anzeigen wählen.

02Auf dem USB-Stick installieren

Entpacken Sie jetzt den Inhalt des Archivs per Rechtsklick auf die ZIP-Datei. Dann wählen Sie im Kontextmenü Alle extrahieren, geben einen separaten Ordner an oder übernehmen den von Windows vorgeschlagenen und klicken auf den Extrahieren-Button.

Wechseln Sie anschließend in das Unterverzeichnis ventoy-1.0.80 und rufen die Datei Ventoy2Disk.exe auf. Die standardmäßige Nachfrage der Benutzerkontensteuerung bestätigen Sie mit Ja und haben danach das kleine Ventoy-Programmfenster vor sich.

Mithilfe des Pulldown-Menüs unter Device selektieren Sie nun Ihren USB-Stick, den Sie für das Tool verwenden wollen, und klicken auf die Schaltfläche Install. Die folgenden zwei Dialoge weisen Sie explizit darauf hin, dass der Stick formatiert wird und alle enthaltenen Daten somit verlorengehen. Nach kurzer Zeit meldet Ventoy Vollzug, und Sie können das Programm wieder schließen.

Jetzt können Sie etwa mit dem Windows-Explorer Image-Dateien auf den Stick kopieren. Ventoy hat zwei Partitionen darauf angelegt, von denen Sie aber nur eine sehen. Ob Sie die Files im Hauptverzeichnis oder in separaten Ordnern ablegen, spielt keine Rolle. Das Tool durchsucht alle vorhandenen Verzeichnisse und Unterverzeichnisse rekursiv.

Wenn Sie danach vom so präparierten USB-Medium starten, führt Ventoy die gefundenen Image-Files im schicken Boot-Menü alphabetisch auf. Einfach den gewünschten Eintrag mit den Pfeiltasten auswählen und Enter drücken - dann startet das jeweilige System. Neue Images lassen sich einfach im Dateimanager hinzufügen, sofern der Platz reicht, nicht mehr benötigte löschen.

Wenn eine neue Version von Ventoy veröffentlicht wird, können Sie die auf dem USB-Stick vorhandene alte Version kinderleicht aktualisieren. Dazu starten Sie das neue Release des Tools, wählen das entsprechende USB-Laufwerk aus und klicken auf den Update-Button. Laut Programmautor bleiben bei der Aktualisierung alle bereits vorhandenen Image-Dateien erhalten, was sich in einem kurzen Test bestätigen ließ.

Produkte: Der Trick funktioniert mit Ventoy 1.0.80 für Windows. In anderen Versionen kann die Vorgehensweise abweichen. (ad)