Per Femtocell zur fixed mobile convergence

Mobile World: Dual Phones bereits überholt?

Pros und Kontras

Was Mukerjee als Vorteil betrachtet, sieht Kolderup wiederum eher skeptisch. "Glauben sie wirklich, dass die Femtocell-Benutzer begeistert sein werden, wenn Fremde über ihre Zelle telefonieren", hinterfragt er. Zudem fehlen nach seiner Meinung noch die Mechanismen, die regeln in welche Femtocell sich ein Handy einbucht, wenn etwa in einem Appartmenthaus gleich 20 oder mehr der Kleinstzellen vorhanden sind. Letztlich eröffnen die Dual-Mode-Phones für Kolderup dem User zudem mehr Freiheitsgrade: "Egal wo ich bin, mit einem Dual-Mode-Gerät kann ich in einem Hotspot günstig per VoIP über das WLAN telefonieren." Das Einsatzgebiet der Femtocells sieht der Manager dagegen eher auf die heimischen vier Wände begrenzt. Des Weiteren sticht für den Kineto-Manager das Argument der größeren Endgeräte-Unterstützung bei den Femtocells nicht, "denn bei vielen Femtocell-Geräten benötigen sie ein 3G-Telefon". Zudem sei die Verfügbarkeit an Dual-Mode-Handys auch kein Problem mehr, da große Hersteller wie Nokia, Samsung, LG etc. entsprechende Modelle im Programm hätten.

Das Kostenargument sticht wiederum laut Mukerjee nur bedingt, "denn es steht dem Netzbetreiber ja frei, wie er Telefonate in einer Femtocell tarifiert". Warum sollte ein Netzbetreiber seinen Kunden beispielsweise in ihrer eigenen Femtocell Gespräche nicht umsonst anbieten und beispielsweise auf Messen mit Sondertarifen locken, blickt der Manager in die Glaskugel.

Unabhängig davon, wer von den beiden Experten letztlich Recht behält, der Wirbel um die Femtocells auf der Messe verdeutlicht zumindest eines: Die Schlacht um den Endkunden zuhause geht in die nächste Runde – oder wie es Kolderup formuliert, "the battle for Homezone 2.0" hat gerade begonnen. Dabei geht es darum, ob es den Mobilfunkern gelingt den Festnetzbetreibern genügend Kunden abzujagen und ihre Spachminuten in die Mobilfunknetze zu transferieren. Auch wenn die Branche angesichtes von Mobile Internet, Web 2.0 etc. nicht gerne darüber spricht, aber noch verdienen die Mobilfunker das Gros ihres Geldes mit simplen Handytelefonaten. Allerdings halten die Festnetzbetreiber einen unschätzbarenTrumpf in der Hand: Ihre Datentarife für DSL, Glasfaser und Kabel-TV sind im Gegensatz zu den Mobilfunkern bezahlbar. (Computerwoche/mzu)