Strategien und Technologien zur Mobile Security

Mobile Daten effizient schützen

Virtualisierung als App oder im Betriebssystem

Die Virtualisierungstechniken im mobilen Bereich lassen sich in zwei Kategorien einteilen:

Typ-1-Hypervisors: Sie setzen direkt auf der Hardware des Mobilgeräts auf ("Bare Metal"). Betriebssystem und Apps werden in Form von Virtual Machines auf dem Hypervisor ausgeführt. Dadurch ist es möglich, zwei komplett getrennte Systeme (Virtual Machines) aufzusetzen - eines für den privaten Gebrauch und eines für berufliche Zwecke. Als Ergänzung kann eine Verschlüsslung der Daten erfolgen, sowohl auf dem Endgerät auf der VM-Ebene als auch beim Transport. Der Nachteil: Dieses Verfahren ist aufwendig und erfordert eine dauerhafte Unterstützung durch den Hersteller des Mobilgeräts.

Typ-2-Hypervisors: Sie werden wie eine App auf dem Endgerät ausgeführt und erzeugen dort gewissermaßen ein zweites, virtualisiertes Smartphone oder Tablet. Auch in diesem Fall lassen sich private und berufliche Bereiche auf dem Endgerät trennen. Allerdings wirken sich Typ-2-Hyervisors negativ auf die Batterielaufzeit und Performance des Endgeräts aus. Zudem muss die Virtualisierungsfunktion Zugriff auf zentrale Funktionen des Betriebssystems haben.

Spezielle Ansätze: Samsung KNOX und Mobile Spaces

Einen eigenen Weg geht Samsung mit Knox. Diese Virtualisierungslösung setzt auf Security Enhanced Android (SE Android) auf und klinkt sich sowohl in die Hard- als auch in die Software eines Samsung-Galaxy-Systems ein. Ein Vorteil: Knox bietet eine AES-Verschlüsselung mittels AES (Advanced Encryption Standard) mit 256-Bit-Schlüsseln auf der Hardwareebene. Der User kann das Endgerät wie gewohnt einsetzen. Der Start der virtualisierten Arbeitsumgebung erfolgt über einen Button auf der Benutzeroberfläche. Zudem ist die Anbindung an MDM-Lösungen von Anbietern wie MobileIron möglich.

Ein Nachteil: SE Android wurde vom US-Geheimdienst NSA entwickelt. Auch wenn dieser nach eigenen Angaben keine Hintertüren in das Betriebssystem eingebaut hat, bleiben nach den Enthüllungen von Edward Snowden über die Ausspähaktionen der NSA Zweifel. Auf dem Mobile World Congress 2014 im Februar in Barcelona stellte Samsung Version 2.0 von Knox vor. Eine gravierende Änderung: Samsung hat selbst entwickelte MDM-Funktionen in Knox integriert.

Eine virtualisierte Runtime-Umgebung auf dem Mobilgerät richtet auch Mobile Spaces von der gleichnamigen amerikanischen Firma ein. Eine Besonderheit der Lösung ist, dass der Hersteller sie mit Mobile-Application-Management-Funktionen ausgestattet hat. So steht eine Agent-App zur Verfügung, die als App-Starter dient. Sie stellt dem User eine Liste mit Anwendungen zur Verfügung, die von der IT-Abteilung freigegeben wurde. Der Nutzer wählt eine dieser Applikationen aus, die anschließend von Mobiles Spaces gestartet wird. Das heißt, es erfolgt kein direkter Aufruf von Apps durch den Nutzer. Diese Aufgabe übernimmt Mobile Spaces.