Mit Glas in die Zukunft

Höhere Qualität ist gefordert

Der Gigabit-Standard und 10-Gigabit-Ethernet haben zu Überlegungen geführt, die Qualität heutiger und künftiger Lichtwellenleiter zu verbessern. Ähnlich wie bei den Kupferleitungen sieht der zweite Entwurf der ISO/IEC eine Klassifizierung der Fasern vor. Die Gruppen heißen OM1, OM2 und OM3 und sollen die Leistungen der verschiedenen Kabel spezifizieren. Innerhalb der Klassen wird zwischen einer LED- und einer Laseranregung der Fasern unterschieden. OM3 soll eine Bandbreite von 2000 MHz/km bei einer Wellenlänge von 850 Nanometern bringen und dadurch große Strecken überbrücken. Bei der TIA (Telecommunications Industry Association) liegt ein Entwurf für eine Multimodenfaser mit 50/125 Mikrometer vor (SP-38994-AD1). Sie hat ein Bandbreitenlängenprodukt von 500 MHz/km bei 850 Nanometer über LEDs, mit Laseranregung beträgt der Wert 2000 MHz/km. Bei 10-Gigabit-Ethernet wären also 300 Meter möglich. Die Faser ist mittlerweile verfügbar.

Glasfaserkabel sollen es ermöglichen, die klassische strukturierte Verkabelung zu ersetzen. Kosteneinsparung ist das Zauberwort. Wer Glasfaser bis zum Arbeitsplatz in einer Collapsed-Backbone-Umgebung einsetzt, auch Centralized Optical Fibre Cabling genannt, spart Etagenverteiler und aktive Komponenten wie Hubs und Switches. Derzeit spricht noch einiges gegen Lichtwellenleiter auf der Etage. Die Einstiegskosten schrecken ab, die höhere Bandbreite ist oft nicht zwingend erforderlich, und Voice over IP (VoIP), das nötig wäre, um über Glasfaser zu telefonieren, ist in den meisten Unternehmen noch kein Thema. Zudem ist Gigabit-Ethernet auch über Kupferkabel möglich, wodurch zumindest vorerst mehr als genug Bandbreite zur Verfügung steht.