Alte Hardware nutzen

Mini-NAS, Repeater, Access Point - einfach per Alt-Router

Alt-Router als Repeater

Viele Router unterstützen den Standard WDS (Wireless Distribution System), um als Repeater zu arbeiten. Der Standard ist jedoch veraltet, da die Verbindung zwischen WDS-fähigen Geräten über die unzureichende WEP-Verschlüsselung erfolgt. Es gibt jedoch herstellerspezifische Erweiterungen für WPS, damit diese auch mit der sicheren WPA/WPA2-Verschlüsselung erfolgt. Dies funktioniert etwa mit einer älteren AVM Fritzbox als Repeater, nicht aber mit ganz alten Modellen der Serien 71XX, 70XX, 31XX und 30XX. Eine Übersicht finden Sie auf dieser AVM-Seite.

Alternative Firmware: Alte Router aufgefrischt

Auf handelsüblichen Routern läuft ein vom Hersteller angepasstes Linux-System. Alternative Firmware-Versionen zielen darauf ab, zusätzliche Funktionen freizuschalten. Mittlerweile gibt es Dutzende alternative Firmware-Varianten für Hunderte Router. Das Aufspielen solcher Firmware ist bei einigen Geräten so einfach wie ein Software-Update, bei anderen ein Geduldsspiel mit Risiken. Router wie den Belkin WRT1900AC bewirbt der Hersteller sogar ausdrücklich mit der Kompatibilität zu Open-Source-Firmware. Ursprung dieses Phänomens war aber nicht die freundliche Zusammenarbeit von Hardware-Herstellern und Bastlern, sondern eine harte Auseinandersetzung: 2003 stellte die Open-Source-Szene fest, dass Linksys auf seinem legendären Modell WRT54G einen angepassten Linux-Kernel einsetzt. Linksys veröffentlichte den Quellcode der Firmware, die schließlich auch auf verwandte ARM-Chipsätze anderer Router portiert wurde. Drei Firmware-Projekte der Open-Source-Szene haben sich etabliert: DD-WRT, OpenWRT und TomatoUSB. In einer anderen Liga spielen die Router von AVM, die als Fritzbox, Speedport oder 1&1 Homeserver vermarktet werden.

Die Weboberfläche öffnet je nach Gerät zahlreiche zusätzliche Einstellungen - hier die Seite mit den WLAN-Einstellungen.
Die Weboberfläche öffnet je nach Gerät zahlreiche zusätzliche Einstellungen - hier die Seite mit den WLAN-Einstellungen.

Inoffizielle Firmware-Images können hierfür aus rechtlichen Gründen nicht zum Download angeboten werden, sondern erfordern ein Kompilieren auf eigene Faust. Fremd-Firmware bleibt in jedem Fall ein Bastel-Thema. Zunächst ist es erforderlich, in der meist englischsprachigen Dokumentation nachzusehen, ob der eigene Router unterstützt wird. Der "eigene Router" ist ein selbst gekaufter - kein Leihgerät über die Vertragslaufzeit mit dem Provider. Da Router seitens des Providers über den eingebauten Wartungszugang per Provisioning zentral konfiguriert sind, empfiehlt sich eine fremde Firmware bei Zwangsroutern nicht. Zudem gehen dabei Hersteller-Support und Gewährleistung verloren.

Die primäre Fritzbox konfigurieren Sie als Basisstation, indem Sie auf der Konfigurationsoberfläche in der erweiterten Ansicht "WLAN > Repeater > Basisstation" aktivieren. Notieren Sie sich außerdem die SSID und das WLAN-Passwort. Verbinden Sie dann einen PC nur mit der zweiten Fritzbox, die als Repeater dienen soll, und öffnen Sie deren Konfiguration. Richten Sie die gleiche SSID und das WLAN-Passwort wie bei der Basisstation ein. Unter "WLAN > Sicherheit > WPA-Verschlüsselung" wählen Sie den Modus "WPA2 (CCMP)". In der erweiterten Ansicht gehen Sie auch hier auf "WLAN > Repeater", aktivieren jetzt aber den Modus "Repeater" worauf sich die Basisstation zeigt. Nach der Auswahl der Basisstation tragen Sie unter "WLAN-Netzwerkschlüssel" noch das WLAN-Kennwort ein.

(PC-Welt/ad)