Microsoft .NET versus Sun ONE

Gemeinsamer Nenner für Webdienste

Damit die verschiedenen Webservices untereinander und mit dem Benutzer und seinen verschiedenen Zugangsgeräten kommunizieren können, benötigen sie eine gemeinsame Basis. Reines HTML ist hier nicht geeignet, denn es vermischt die darzustellenden Daten mit den Darstellungsanweisungen und weiteren Ausführungsanweisungen wie etwa Javascript. Ein Dienst oder Zugangsgerät kann die Daten nicht extrahieren, um sie gegebenenfalls an die eigenen Charakteristiken anzupassen. Unterschiede bestehen beispielsweise in den Anzeigemöglichkeiten (Größe, Farbe), in der Verbindung zum Netz oder bei Ausführung spezieller Codes.

Der erste wichtige Schritt ist die Trennung von Daten und Darstellung. XML kristallisiert sich hier als wichtigster Standard heraus, denn es ermöglicht eine plattformunabhängige Darstellung aller möglichen Daten. Zudem ist XML flexibel genug, um an neue Gegebenheiten angepasst zu werden. Auch in diesem Punkt sind sich Microsoft und Sun einig: XML ist die Grundlage für intelligente Webdienste.

Die einzelnen XML-Dialekte zur Übertragung und Darstellung der Daten sind beispielsweise XHTML, VoiceXML oder WML. Der Auslieferungsdienst sorgt zudem für die Transformation der XML-Daten über XSLT, wenn der Client die Umwandlung nicht selbst vornehmen kann oder will. Und genau hier wird es spannend, denn der Dienst muss dem Client zunächst die angebotenen Daten beschreiben und ihm somit die Auswahlmöglichkeit geben. Wie genau dieses Protokoll auszusehen hat, darüber sind sich Microsoft und Sun nicht einig. Hier stehen diverse Vorschläge im Raum: etwa Microsofts SOAP, Suns ebXML und die W3C XP-Spezifikation (XML-Protocol), die sich allerdings noch in der Entwicklung befindet.