Führung

MBA für Informatiker

Autodidakten im Mittelstand

Auch damit kann man weiterkommen. "Der Mittelstand ist das Zuhause der Karrieren, die durch autodidaktisches Lernen ermöglicht wurden", berichtet der Mannheimer Hochschullehrer. Beispiel: Frank Ohle etwa war viele Jahre als CEO des Verpackungsspezialisten STI Group tätig. Eine Führungsausbildung an der Universität durchlief der gelernte Diplom-Physiker dafür nicht. Erfolgreich war er in seiner Aufgabe dennoch. Auch viele andere Karrieren liefern den Beleg dafür, dass der Weg des Do-it-yourself-Lernens für die Chefaufgabe funktioniert.

Dennoch hat der Master-Kurs an der Kaderschmiede einige Vorteile. "Viele Teilnehmer gehen sehr gezielt in das MBA-Studium", berichtet Professorin Claudia Peus, "sie sind an einem Punkt ihres Berufsweges angelangt, wo sie sich sagen: Ich will noch einmal nachladen." Sie suchen den Zugang zu komprimiertem und praxistauglichem Hochschulwissen - und sie wollen sichergehen, dass sie auch auf jenen Gebieten lernen, an die sie gar nicht gedacht haben.

Ein Beispiel dafür nennt Personalberater Christians. "Informatiker sind stark in den Kernthemen ihres Fachs. Aber häufig fehlt es an belastbaren Englischkenntnissen und einem einigermaßen sicheren Umgang auf dem internationalen Parkett." Das im Job durch Versuch und Irrtum zu lernen sei keine gute Idee, weil es lange dauern und in Sackgassen führen kann.