Digitale Dividende

LTE – Breitbandinternet für alle per Mobilfunk

LTE schafft hohes Datenvolumen

Im Jahr 2009 ist das UMTS-Aufkommen um 500 Prozent gestiegen, so ein Ergebnis der jährlich von Nokia Siemens Networks herausgegebenen Studie „Mobile Breitbanddienste in Deutschland“. Auch die Nutzerzahl steigt dank Smartphones wie dem iPhone oder Android-Geräten sowie Daten-Flatrates immer weiter an. Und der Hunger nach Bandbreite wächst, aktuell vor allem durch die Verbreitung von Webvideos in HD-Auflösung. Die Betreiber müssen auf diese Nachfrage reagieren und die Netzkapazität erweitern.

Grenze bald erreicht: Angesichts wachsender Nutzerzahlen und stark steigenden Datenvolumens kommt die Einführung des 4G-Mobilfunks fast zwangsläufig. (Quelle: Nokia Siemens Networks)
Grenze bald erreicht: Angesichts wachsender Nutzerzahlen und stark steigenden Datenvolumens kommt die Einführung des 4G-Mobilfunks fast zwangsläufig. (Quelle: Nokia Siemens Networks)
Foto: Nokia Siemens Networks

Das Hauptproblem ist, dass sich mehrere Mobilfunkanwender eine Funkzelle teilen und dadurch die Datenrate senken. Der aktuelle UMTS-HSDPA-Standard liefert eine Bandbreite von bis zu 7,2 Mbit/s brutto, in der Praxis erreicht man meist schwankende Netto-Datenraten von 1 bis 2 Mbit/s. Mit der verbesserten Technologie HSPA+ samt Mehrantennentechnik MIMO sind theoretisch über UMTS Datenraten von 28 Mbit/s brutto möglich, in der realen Praxis wird das wohl auf etwa 10 Mbit/s sinken – das ist schon ein gewaltiger Fortschritt gegenüber dem herkömmlichen HSDPA.

LTE steht für noch höhere Übertragungsgeschwindigkeiten. Zudem sind die Latenzzeiten sehr kurz, was besonders für Online-Spiele und Internettelefonie wichtig ist. LTE arbeitet hierfür mit neuen Frequenzbändern, flexibleren Kanalrastern und einer engmaschigeren Aufteilung der Trägersignale. Geplant ist LTE mit theoretisch bis zu 100 Mbit/s im Downlink und bis zu 50 Mbit/s im Uplink. Zum Vergleich: VDSL bietet bisher außer in einigen Testgegenden maximal einen Downlink von 50 Mbit/s.