Linux: Schneller und sicherer durch RAID

Konfiguration von RAID-0 (Striping)

An dieser Stelle geht es darum, eine sehr einfache Form von Software-RAID zu konfigurieren, nämlich RAID-0 (Striping). Der Lohn für diese Arbeit besteht darin, dass manche Festplattenoperationen beinahe n-mal schneller durchgeführt werden können (wobei n die Anzahl der Festplatten bezeichnet).

Die Grundidee von Software-RAID sieht so aus: Zwischen den Treiber zum Festplattenzugriff (IDE/SCSI) und den Dateisystemtreiber (zum Beispiel ext2) wird eine Zwischenschicht gesetzt. Der so genannte Multi Devices Driver Support (kurz md) bildet aus mehreren Festplatten-Partitionen ein neues, logisches Device, auf das der Dateisystemtreiber zugreifen kann (/dev/mdn). Mit anderen Worten: Wenn Sie nach der RAID-Konfiguration das Dateisystem einrichten, verwenden Sie nicht mehr /dev/hd, sondern /dev/mdn als Datenpartition.

Es gibt drei wesentliche Voraussetzungen für das Striping:

  • Ihr Kernel muss RAID unterstützen. Dies ist per Default fast immer der Fall. Sie erkennen das daran, dass die Datei /proc/mdstat existiert. Trifft das nicht zu, führen Sie folgendes Kommando aus: root# modprobe md

  • Sie brauchen zumindest zwei Festplatten, auf denen jeweils Platz für eine neue Partition ist. Damit das RAID-Autodetect funktioniert (siehe unten), müssen die Partitionen die ID-Nummer fd (hexadezimal) aufweisen. Die Partitions-ID-Nummer stellt fdisk mit dem Kommando "T" ein.

  • Sie benötigen die Kommandos zur RAID-Administration. Bei den meisten Distributionen müssen Sie dazu das Paket raidtools installieren.

Dieser Beitrag beschreibt ausschließlich die raidtools-Version 1.0. Doch vorab noch zwei Hinweise

  • RAID-0 können Sie statt mit den RAID-Kommandos auch mit dem logical volume manager realisieren. Die LVM-Konfiguration ist zwar komplexer als die hier beschriebene RAID-Konfiguration, bietet aber auch mehr Flexibilität bei einer späteren Änderung der Partitionsgröße. LVM unterstützt zurzeit allerdings nur den RAID-Level 0. Wenn Sie LVM mit einem anderen RAID-Level kombinieren möchten, müssen Sie zuerst RAID-n einrichten und dann darauf aufbauend LVM konfigurieren. LVM wird im nächsten Beitrag unserer Serie beschrieben.

  • Striping ist auch für Swap-Partitionen möglich. Dazu sind aber weder aufwendige Vorbereitungen noch der Multiple-Device-Treiber erforderlich. Sie müssen lediglich in /etc/fstab bei allen Swap-Partitionen die Option pri=1 angeben.