Setup-Komfort

Linux-Installer - Ubuntu, Fedora und Co. im Überblick

Anaconda: Die Dauerbaustelle

Bis hierher sieht das ganz ordentlich aus: Mit der Ordnung ist es vorbei, sobald es in Anaconda zur Partitionierung unter „Installations-Ziel“ geht. Der Installer Anaconda arbeitet in Fedora, Cent-OS und Red Hat.
Bis hierher sieht das ganz ordentlich aus: Mit der Ordnung ist es vorbei, sobald es in Anaconda zur Partitionierung unter „Installations-Ziel“ geht. Der Installer Anaconda arbeitet in Fedora, Cent-OS und Red Hat.

Neu ist nicht immer besser: Anaconda, das Installationsprogramm von Fedora, Cent-OS und Red Hat Enterprise Linux zeigt exemplarisch, dass sich auch professionelle Linux-Entwickler bei der Gestaltung grafischer Oberflächen gehörig verzetteln können. Das in Python geschriebene Installationsprogramm wurde in seiner frühen Version schon vor 16 Jahren mit Red Hat Linux und später mit Fedora ausgeliefert. Die Oberfläche war schlicht, aber klar aufgebaut. Ab Fedora 18 hat Anaconda dann 2013 einen kompletten Umbau erfahren, der die zugrunde liegenden Scripts für moderne Anforderungen wie Uefi-Installationen und Secure Boot fit machte. Die neue, zentral organisierte Oberfläche hat mit der alten nichts mehr gemeinsam und liefert bis heute Anlass zu Kritik. Denn die Funktion einiger inkonsistenter Bedienelemente erschließt sich nicht sofort.

Partitionierung: Anaconda verfügt über einen Partitionierer, der Raids und Volumengruppen mit LVM oder BTRFS erzeugen kann. Die automatischen Partitionierungsvorschläge sind selten befriedigend, so dass an einer umständlichen manuellen Aufteilung der Festplatte oft kein Weg vorbeiführt.

Verschlüsselung: Auf Wunsch verschlüsselt Anaconda die Partitionen mittels Luks.

Parallelinstallationen: Der Installer erkennt andere Linux-oder Windows-Systeme, identifiziert diese aber nur als „Unbekanntes System“. Es ist auf manuellem Weg möglich, bestehende Partitionen zu verkleinern, um Platz zu schaffen.

Die ersten Schritte in Anaconda wirken noch klar strukturiert und die Menüs des grafischen Installers seit Fedora 21 durchaus ansprechend. Ein Manko ist aber der gesamte Aufbau der Menüs, die eine lineare Aufgabe durch nichtlineare Untermenüs zu einem konfusen Abenteuer macht. Der eingebaute Partitionierer ist ein Tiefpunkt grafischer Menüführung und eines Unternehmens wie Red Hat einfach nicht würdig. Technisch werden fortgeschrittene Anwender aber an Anaconda wenig auszusetzen haben.