Setup-Komfort

Linux-Installer - Ubuntu, Fedora und Co. im Überblick

Yast: Mit langer Tradition

Open-Suse-Installation auch im Textmodus: Mit Rücksicht auf den Server-Betrieb legt Open Suse wie Debian auch heute noch Wert auf eine Installation im Textmodus. Denn auf Servern ist eine grafische Oberfläche nicht immer erwünscht.
Open-Suse-Installation auch im Textmodus: Mit Rücksicht auf den Server-Betrieb legt Open Suse wie Debian auch heute noch Wert auf eine Installation im Textmodus. Denn auf Servern ist eine grafische Oberfläche nicht immer erwünscht.

Mit dem grafischen Installationsassistenten Yast galt Suse Linux einst als die einsteigerfreundlichste Linux-Distribution. Yast ist schlicht die Abkürzung für den ganz uneitlen Namen „Yet another setup tool“ und begann als textbasierte deutschsprachige Variante des Slackware-Installers. Seit 1996 übernahm Yast weitere Aufgaben wie eine damals revolutionäre Hardware-Erkennung, Netzwerkeinrichtung und Dienstekonfiguration. Später kam eine grafische Benutzeroberfläche hinzu. Damit konnten erstmals auch weniger versierte Anwender ein funktionsfähiges Linux-System einrichten. Neben allen Lorbeeren gab es aber auch harsche Kritik an Yast, denn es stand bis zur Übernahme von Suse durch Novell unter einer proprietären Lizenz, die eine Weitergabe des Codes nur in Verbindung mit Suse gestattete. Andere Distributionen haben es deshalb nie aufgegriffen, zumal die zentrale Systemkonfiguration von Standards abweicht und deshalb vielen Admins nicht behagt. Yast steht heute aber unter GPL und ist modular aufgebaut. Es dient auch dem aktuellen Open Suse noch als Installer, aber mit seinen Modulen auch als Konfigurationswerkzug im laufenden System. Der Installationsprozess ist klassisch in Schritte unterteilt. Das Programm durchlief mehrere Wandlungen, und mit Open Suse 13.1 wurde Yast von seiner eigenen Script-Sprache auf das verbreitete Ruby portiert. Die Macher von Open Suse hoffen, dass so in Zukunft auch andere Entwickler Konfigurationsmodule beisteuern. Die DVD-Ausgabe von Open Suse liefert eine separate Textmode-Variante von Yast mit.

Partitionierung: Der eingebaute Partitionierer im „Expertenmodus“ von Yast hat einen enormen Funktionsumfang, kann Partitionen verkleinern und verschieben, einen Raid-Verbund erstellen, mit LVM und BTRFS-Volumengruppen arbeiten und sogar verschlüsselte Luks-Partitionen einrichten.

Verschlüsselung: Yast kann bei der manuellen Partitionierung ganze Partitionen per Klick mit Luks verschlüsseln und im Expertenmodus auch verschlüsselte Container-Dateien erstellen.

Parallelinstallationen: Mit anderen Systemen auf den Festplatten hat Yast Probleme. Linux-Systeme ignoriert Yast und schlägt vor, deren Partition zu löschen. Windows wird hingegen erkannt, und die automatische Partitionierung kann bei Bedarf die bestehenden Partitionen verkleinern.

Obwohl die Entwicklung von Yast beständig weitergeht, hat Open Suse seinen Status als das Linux-System mit dem einsteigerfreundlichsten Installer an Ubuntu abgegeben. Yast ist solide und knüpft auch nach seiner Portierung auf Ruby nahtlos an die Vorgängerversion an, so dass es keine Überraschungen für Anwender gibt, die Open Suse bereits kennen. Yast bietet zwar die meisten Detaileinstellungen für Dateisysteme an, aber Einsteiger werden bei einer Parallelinstallation in der Online-Dokumentation blättern müssen. Der Installationsprozess ist deutlich langsamer als bei anderen Distributionen.