Linux auf dem Mainframe

Performance

Wie sich die viel zitierte Mainframe-Performance für Linux in der Praxis auswirkt, demonstrieren einige Daten, die Dr. Kolja Elsäßer von debis Systemhaus GmbH Leinfelden-Echterdingen auf der Linuxworld Expo 2001 vorstellte. Für das zu T-Systems gehörende Unternehmen führte er im dortigen Competence Center für Middleware und Application Integration eine Reihe von Leistungsmessungen durch. Als Linux-Variante kam SuSE 2.2.16 auf einer zSeries 900 mit zwei Prozessoren unter z/VM zum Einsatz. Die Rechenleistung lag bei rund 500 MIPS.

Wie die oben stehende Abbildung demonstriert, erreichte in dieser Konfiguration Linux auf der z/900 die mit Abstand höchsten Leistungsdaten beim Speicherzugriff. Weder High-End-Unix-Architekturen noch Linux auf anderen Plattformen können dem Mainframe hier das Wasser reichen.

Ein weitaus differenzierteres Bild ergab sich bei der Untersuchung der I/O-Performance. Wie die obige Tabelle zeigt, kann beim zeichenbasierten Zugriff selbst ein Pentium-basierter Server durchaus mit dem Mainframe konkurrieren. High-End-Unix-Systeme hängen die zSeries in diesem Modus sogar ab. Ein ganz anderes Resultat ergibt sich jedoch beim blockbasierten Umgang mit großen Datenmengen. Hier kann der Mainframe seine architekturbedingten Vorteile voll ausspielen und deklassiert die anderen Architekturen.

Auch auf der Anwendungsebene ergaben sich bei den Tests deutliche Leistungsvorteile für den Linux-Guest gegenüber einer typischen PC-Umgebung. So ließ Dr. Elsäßer einen Java2-JDK-Benchmark auf dem 2-CPU-Mainframe sowie einem Pentium-4-Server unter Windows 2000 antreten. Wie das obige Balkendiagramm erkennen lässt, lieferte Linux auf dem Mainframe bei Speicher- und I/O-Operationen in etwa doppelte Performanz. Bei der Verarbeitung von Integerwerten ließ Linux auf der zSeries die PC-Variante klar hinter sich.