Kaufberatung: Wireless-LAN

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Bereits seit gut zwei Jahres arbeiten die drei amerikanischen Hersteller Motorola, Avaya und Proxim in Sachen VoIP-over-WLAN zusammen. Ihre Intention ist es, eine komplett neue Gattung von Sprachprodukten für WLANs zu schmieden. Geplant sind etwa ein 802.11b-/GSM-Dualband-Mobiltelefon von Motorola, eine SIP-fähige (Session Initiation Protocol) IP-Telefonie-Software von Avaya mit speziellen Funktionen für Wi-Fi-Telefone und als dritte Komponente für Echtzeit-Traffic geeignete WLAN-Infrastrukturprodukte von Proxim. Nachdem es im letzten Jahr etwas still geworden war um diese Initiative, sollen nun im Laufe dieses Jahres die ersten Produkte auf den Markt kommen.

Bereits auf der CeBIT 2003 hat der deutsche Hersteller Artem einen ganz anderen Ansatz entwickelt, Sprach- und Datenfunk unter einen Hut zu bekommen: DECT-over-IP erfordert zwar neben der WLAN- parallel auch noch eine DECT-Infrastruktur, funktioniert aber mit einfacheren, IP-fähigen DECT-Telefonen und ersetzt immerhin die stets proprietäre Verkabelung der DECT-Basisstationen. Diese sind hier über ein kurzes Kabel mit einem WLAN-Access-Point verbunden, der den Verkehr drahtlos weiterleitet. Die Reichweiten von DECT betragen bis zu 300 Meter (802.11b-WLANs reichen nur maximal 100 Meter), weswegen längst nicht jeder WLAN-Access-Point eine angehängte DECT-Basisstation braucht, um eine flächendeckende Versorgung zu erreichen.

Empfehlungen, auf welche Kriterien speziell hinsichtlich der Sprach-/Datenintegration im WLAN zu achten ist, lassen sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum festmachen. Noch ist der Markt hier sehr stark in der Phase von Versuch und Irrtum. Für Unternehmen mit Pioniergeist kann diese Phase durchaus sehr interessante Aspekte bieten, solide Checklisten lassen sich aber noch nicht aufstellen. Auf jeden Fall sollten Interessenten den Fortgang in Sachen WME und 802.11e genau im Auge behalten. (jlu)